Superspezialistenstrategie (Civ4)

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Das Ziel der Spezialistenstrategie ist es, möglichst viele Große Persönlichkeiten zu bekommen. Da meistens nur eine einzige Stadt von den großen Persönlichkeiten profitieren kann, andererseits aber für die anderen Städte Nachteile durch unvorteilhafte Staatsformen entstehen, ist diese Strategie besonders für kleine Reiche sehr attraktiv.

Das Grundzeug

Das richtige Staatsoberhaupt

Philosophische Staatsoberhäupter bieten sich für diese Strategie natürlich an. So steigt die Geburtenrate von Anfang an um 50%.

Industrielle Oberhäupter können ebenfalls attraktiv sein. Denn so kann man Weltwunder schneller errichten. Das macht die Wunder erstens billiger und zweitens wird es durch die kürzere Bauzeit auch wahrscheinlicher, das Wunder vor der Konkurrenz fertig stellen zu können.

Gerade am Anfang, wenn man als industrielles Oberhaupt eines der frühen Wunder fertiggestellt hat, hat man einen Vorsprung vor philosophischen Staatsoberhäuptern: Wer 0 Civ4GroPers.png pro Runde generiert, steht auch mit 50%-Bonus nicht besser da. Jedes Weltwunder aber erhöht den Absolutbetrag an Civ4GroPers.png.

Die richtige Staatsform

Es gibt drei Staatsformen, die die Geburtenrate erhöhen und damit direkten Einfluss auf diese Strategie haben.

  • Pazifismus verdoppelt die Geburtenrate in allen Städten.
  • Kastensystem ermöglicht es, beliebig viele Künstler, Wissenschaftler und Händler einzusetzen. Jeder Spezialist bringt 3 zusätzliche Civ4GroPers.png. Normalerweise kann man nur begrenzt viele Spezialisten einsetzen - je nach dem, wie viele Gebäude in der Stadt vorhanden sind, in denen ein Spezialist arbeiten kann. Gerade am Anfang des Spiels ist das Kastensystem also sehr wichtig. Schnell hat man eine große Stadt und könnte einige Spezialisten einsetzen. Aber oft fehlen zu dieser Zeit die geeigneten "Arbeitsplätze".
  • Merkantilismus schenkt jeder Stadt einen zusätzlichen Spezialisten. Merkantilismus ist erst sehr spät verfügbar. Da man die zusätzlichen Civ4GroPers.png in der Regel nur in der Hauptstadt nutzen kann, sind die 3 zusätzlichen Civ4GroPers.png aber nicht sehr wertvoll.
  • Bürokratie ist in kleinen Reichen sehr interessant. Besonders, wenn man mit der Spezialistenstrategie in der Hauptstadt viele Superspezialisten ansiedelt.
  • Repräsentation ist in kleinen Reichen generell interessant. Für die Superspezialistenstrategie ist interessant, dass man mit dieser Staatsform einen guten Zufriedenheitsbonus bekommt, um große Städte im frühen Spiel bei Laune halten zu können. Außerdem kommen die drei zusätzlichen Civ4Forschung.png pro Spezialist natürlich wie gerufen.

Die Schlüsseltechnologien

Die wichtigste Technologie für diese Strategie ist Gesetzgebung. Hat man diese Technologie erforscht, kann man die Staatsform Kastensystem auswählen. Wenn man Kastensystem erforscht hat, kann man als nächstes Philosophie erforschen. Damit erhält man die Staatsform Pazifismus und kann das Weltwunder Angkor Wat (+1 Civ4Produktion.png pro Priester !) errichten. Ebenfalls von Gesetzgebung erreichbar ist die Technologie Öffentliche Verwaltung, die die Staatsform Bürokratie ermöglicht.

Der Weg über Buddhismus zu Gesetzgebung ist zwar kürzer als über Polytheismus, außerdem wird Meditation für Philosophie benötigt. Dennoch ist es ratsam, erst Polytheismus zu erforschen. So kann man möglichst bald das Weltwunder Parthenon bauen.

Generell sollte man am Anfang sowieso erst einmal die primitivsten Technologien erforschen, um Ressourcen nutzen zu können. Insbesondere Steinmetzkunst sollte man erforscht haben, wenn man Stein oder Marmor besitzt. Denn Weltwunder sollte man ja schon bauen, damit diese Strategie funktioniert.

Ansonsten sind alle Technologien interessant, die Weltwunder oder geeignete Stadtausbauten freischalten.

Das richtige Stadtmanagement

Basis dieser Strategie ist es, möglichst viele Große Persönlichkeiten zu bekommen. Also muss man zusehen, möglichst viele Civ4GroPers.png zu bekommen.

Man benötigt also viele Weltwunder und Spezialisten. Um Weltwunder errichten zu können, benötigt man Produktion oder Große Ingenieure. Um Spezialisten einsetzen zu können, benötigt man viele Bürger und noch einmal so viel Nahrungsüberschuss. Denn die Spezialisten müssen in der Regel von den Arbeitern auf den Feldern ernährt werden.

Man benötigt möglichst solche Modernisierungen auf den Feldern, die Nahrung beschaffen. Also kann man bei dieser Strategie auf die ansonsten so guten Hütten verzichten. Statt dessen benötigt man viele Bauernhöfe.

Am Anfang, für die ersten Weltwunder, ist eine gute Produktion in der Stadt sehr wichtig. Später kann man Weltwunder mit Großen Ingenieuren fertigstellen. Die alltägliche Stadtproduktion kann mit Spezialisten und Superspezialisten geschehen. Diese Rechnung geht besonders dann auf, wenn man das Weltwunder Angkor Wat (+1 Civ4Produktion.png pro Priester !) besitzt.

Große Persönlichkeiten

Der zentrale Punkt der Spezialistenstrategie ist das Erzeugen möglichst vieler Großer Persönlichkeiten. Diese siedelt man hauptsächlich in den Städten an. Technologien sollte man mit ihnen gar nicht erforschen. Und auch Ingenieure sollte man nur für wirklich wichtige Bauprojekte opfern. Lediglich zur Errichtung eines Schreins oder einer Akademie lohnt sich das Opfern einer Großen Persönlichkeit. Auch Große Generäle sollten vorzugsweise angesiedelt werden. Denn durch die Staatsform Repräsentation erhalten alle Spezialisten +3 Civ4Forschung.png. Das gilt sowohl für die Spezialisten als auch für angesiedelte Große Persönlichkeiten. Durch die vielen angesiedelten Spezialisten hat die Stadt schnell eine sehr hohe Produktion und vor allem Forschungsleistung.

Wunder

Für die Spezialistenstrategie sind wegen der Civ4GroPers.png Punkte alle Weltwunder nützlich. Dennoch gibt es einige Wunder, die sich für diese Strategie besonders lohnen.

  • Pyramiden sind das wahrscheinlich wichtigste Wunder. Es ermöglicht einen frühen Wechsel auf Repräsentation. Verpasst man die Pyramiden, muss zuerst die Verfassung erforscht werden, bevor man die Repräsentation einführen kann
  • Große Bibliothek gibt zwei freie Wissenschaftler, die neben Forschung ebenfalls Civ4GroPers.png erzeugen
  • Artemis-Tempel gibt einen freien Priester-Spezialisten
  • Angkor Wat gibt +1 Civ4Produktion.png pro Priester, die dadurch sogar besser sind als Ingenieure
  • Freiheitsstatue gewährt +1 beliebigen Spezialisten in jeder Stadt
  • Parthenon erhöht die Civ4GroPers.png Geburtenrate um 50%
  • Nationalepos (Nationalwunder) erhöht die Civ4GroPers.png Geburtenrate um 100%

Ausblick

Vorteile

Ein großer Vorteil der Spezialistenstrategie liegt darin, dass die Forschung fast unabhängig von dem Forschungsregler ist. Auch mit 0% Forschung ist die Forschung durch die Spezialisten noch gut genug, um mit anderen Völkern mitzuhalten. Ein Wissenschaftler-Spezialist erzeugt mit Repräsentation 6 Civ4Forschung.png, was deutlich mehr ist, als eine Hütte anfangs abwirft. Die Städte sind außerdem äußerst flexibel. Wenn Produktion gebraucht wird, werden einfach mehr Priester eingestellt. Durch die angesiedelten Spezialisten haben die Städte außerdem eine höhere Grundproduktion als andere Städte. Das Umland der eigenen Städte ist außerdem nicht sehr anfällig für Plünderungen. Zerstörte Bauernhöfe sind schnell wieder aufgebaut, zerstörte Dörfer brauchen dagegen sehr lange, um wieder produktiv zu werden.

Nachteile

Da die Großen Persönlichkeiten immer spärlicher erscheinen, verliert die Spezialistenstrategie mit der Zeit ihren Vorteil gegenüber einer Hüttenstrategie. Ist die Forschung anfangs noch deutlich überlegen, wird der Vorsprung mit fortschreitendem Wachstum der Hütten immer geringer. In der Endphase, wenn fast alle Hütten zu Dörfern oder Gemeinden angewachsen sind und durch die Staatsformen allgemeines Wahlrecht (+1 Civ4Produktion.png für Gemeinden) und Meinungsfreiheit (+2 Civ4Wirtschaft.png für Dörfer & Gemeinden) die Hütten deutlich aufgewertet werden, ist die Spezialistenstrategie den Hütten unterlegen. Den Grundstein zum Sieg sollte man also in den vorherigen Zeitaltern legen.

Wenn eine Stadt erobert wird, gehen im Grundspiel und Warlords alle angesiedelten Spezialisten verloren. Der Verlust einer einzigen Stadt kann deshalb das jähe Ende für die eigenen Weltherrschaftspläne bedeuten. In Beyond The Sword bleiben angesiedelte Persönlichkeiten bei einem Eigentümerwechsel der Stadt dagegen erhalten.

OCC

Diese Strategie ist besonders in Einzelstadtwettkämpfen (One City Challenge) vielversprechend. Hier gibt es zum einen keine Städte, die unter der Aufmerksamkeit für die Hauptstadt "leiden" müssen. Außerdem kann man hier alle nationalen Wunder in der Hauptstadt bauen. Das sind noch mal zusätzliche Civ4GroPers.png.

Atomkrieg

Wenn man eine gute Stadtproduktion, Wirtschaft und Forschung allein auf Basis von (Super-)Spezialisten hat, ist man quasi immun gegen Atomraketen!

Die Raketen zerstören zwar viele Gebäude und machen Produktionsfelder nutzlos. Die Superspezialisten bleiben aber. So wird die Leistung der Stadt nur gering geschwächt.

Atomkriege ergänzen sich auch sonst ganz gut mit dieser Strategie. Anstatt ein großes Heer unterhalten zu müssen, was wegen der Staatsform Pazifismus extra teuer ist, kann man besser mehr ICBMs bauen. So umgeht man auch das Problem, dass der Opponent mit anderen Staatsformen Theokratie vielleicht bessere Einheiten rekrutieren kann.

Links

Epischer Kaiser Gandhi ohne Hütten und Pyras Spezialistenstrategie extrem, eine Story von chillgeburt

König Perikles - Ein Spielbericht Story von Tzu Iop