Niederlande (Civ4Col)
Niederlande | ||
Starteigenschaften | ||
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Einheiten: Kauffahrer, Freier Kolonist im Beruf Pionier, Freier Kolonist im Beruf Soldat | ||
Adrien van der Donck | ||
Geschäftstüchtig | Charismatisch | |
Peter Stuyvesant | ||
Geschäftstüchtig | Industriell | |
Inhaltsverzeichnis
Civilopedia
Oberhäupter
Adrien van der Donck
- Anwalt der Neuniederlande
- Lebte: ca. 1618 - 1655
Adriaen van der Donck war Rechtsanwalt und Bürokrat, der später zu einem der feurigsten Befürworter einer partizipatorischen Regierung der Neuniederlande wurde. Der in Holland zum Rechtsanwalt ausgebildete van der Donck reiste 1641 in die Neue Welt. Dort fand van der Donck eine Anstellung im Dienste eines wohlhabenden Landbesitzers als Sheriff, Anwalt und Steuereintreiber. Seine Aufgaben dort waren für den jungen Anwalt nicht sonderlich interessant, doch van der Donck verbrachte viel Zeit damit, die dort lebenden Eingeborenen zu besuchen, etwas über die Beschaffenheit des Landes zu lernen und ausführliche Aufzeichnungen über die einheimische Flora und Fauna zu machen. Diese ergänzende Tätigkeit sollte sich als extrem lohnenswert herausstellen: als die Angriffe der Indianer die Besitztümer von van der Doncks Arbeitgeber bedrohten, half er, einen Vertrag zwischen diesem und seinen eingeborenen Bekannten zu schließen. Nach dem Tod seines Arbeitgebers ließ sich van der Donck zeitweilig in der Stadt Neu-Amsterdam nieder, wo er eine Anstellung als Anwalt bei den verschiedenen Mächten der Kolonie fand. Er begann schon bald damit, sich in das Streben der Kolonie nach Selbstverwaltung einzubringen und wurde zu einem der angesehensten Bürger der Kolonie. Mit dem Geld, das er für seine verschiedenen Rechtsdienste erhielt, konnte er sich ein riesiges Anwesen oben am Hudson River kaufen. Es war so groß, dass es ihm zum Spitznamen "Jonkheer", also "Junger Herr", verhalf. Der Name blieb, und das Land, auf dem van der Doncks Anwesen gebaut war, wurde zum heutigen Yonkers im Bundesstaat New York. Es war zu dieser Zeit, als ein autokratischer neuer Gouverneur namens Peter Stuyvesant zum Leiter von Neu-Amsterdam gewählt wurde. Van der Donck, dem, wie auch mehreren anderen Mitgliedern der Kolonie, die eisenharten Methoden Stuyvesants missfielen, verlangte, dass der holländischen Bürgerschaft ein gewisses Maß an Einfluss auf die Entscheidungen in der Kolonie erhalten sollte. Das Ergebnis war der Rat der Neun, eine Gruppe bestehend aus neun der bekanntesten Mitglieder der Gemeinschaft, die den Gouverneur beratschlagen sollten. 1649 wurde van der Donck zum Mitglied des Rates gewählt, es kam jedoch bald zu Konflikten mit Stuyvesant und seiner nicht besonders geschickten Art zu regieren. Nach ständigen Reibereien ließ Stuyvesant van der Donck verhaften und aus dem Rat der Neun entfernen. Nachdem die verbleibenden Ratsmitglieder seine Freilassung ausgehandelt hatten, segelte van der Donck zum Hauptquartier der Kolonien in die Niederlande. Dort überzeugte er die Kolonialführung davon, dass Stuyvesant eine Gefahr darstellte, und sicherte sich das Versprechen, eine partizipatorische Regierung in Neu-Amsterdam aufzustellen. Leider verliefen die Dinge anders und das Vorhaben wurde nie in die Tat umgesetzt. Der Krieg mit England zwang die Kolonialführung, Stuyvesant - einen ausgebildeten Soldaten - wieder an die Macht zu setzen und die versprochene Änderung der Kolonialregierung zu verwerfen. Als ihm der Sieg vor der Nase durch die Lappen ging, bereitete sich van der Donck auf die Rückreise zu seinem Anwesen in der Neuen Welt vor, musste jedoch feststellen, dass er Europa nicht verlassen durfte. Man fürchtete, dass seine Anwesenheit die Entschlossenheit der holländischen Bürgerschaft, gegen die Engländer zu kämpfen, abschwächen könnte. (Ironischerweise hatte es Stuyvesant längst eigenhändig geschafft, diese Entschlossenheit zu zerstören. Die Menschen waren dem Gouverneur mit eiserner Hand so abgeneigt, dass die Kolonie in englische Hände gelangte, ohne dass ein einziger Schuss gefallen war.) Van der Donck schmachtete monatelang, bis er die Erlaubnis bekam, in das Land, das seine Heimat geworden war, zurückzukehren. Während er auf seine Rückkehr in die Neue Welt wartete, brachte van der Donck seine zahlreichen Beobachtungen und Entdeckungen über die Neue Welt und die Eingeborenen zu Papier. Dieses Werk - "Beschryvinge van Nieuvv-Nederlant" (dt. "Beschreibungen von Neuniederlande") - wurde sofort ein Bestseller in den Niederlanden und war die erste ethnographische Studie der Eingeborenen der Neuen Welt überhaupt. Als er endlich die Erlaubnis erhielt, zu seinem Anwesen zurückzukehren, konnte van der Donck es nicht lange genießen. Wachsende Spannungen mit den einheimischen Indianerstämmen führten zu einer Reihe brutaler Überfälle, die als Pfirsich-Krieg bekannt wurden. Man weiß zwar nicht genau, wann und wo, aber man nimmt an, dass van der Donck bei einem dieser Überfälle sein Leben verlor. </German>
Peter Stuyvesant
- Letzter Gouverneur von Neu-Amsterdam
- Lebte:ca. 1602 - 1672
Peter Stuyvesant begann seine Karriere ursprünglich als Soldat und Verwaltungsbeamter in der Karibik, wo er die holländische Inselkolonie Curaçao verwaltete. Während seiner Zeit in der Karibik verlor Stuyvesant sein rechtes Bein bei einem Überfall auf einen spanischen Außenposten und bekam ein Holzbein. Doch sein Draufgängertum machte ihn bei der Leitung der holländischen Westindischen Kompanie beliebt. Nicht lange nach dem Verlust seines Beines wurde Stuyvesant zum Gouverneur der Kolonie Neu-Amsterdam der holländischen Westindischen Kompanie auf der Insel Manhattan gewählt. 1647 begann er seine Administration unter großem Fanfarengeschmetter. Er errichtete schnell ein neues Gerichtssystem für die Kolonie, baute neue Schulen und begann mit der Absicherung der schlecht geschützten Kolonie gegen die Angriffe der Eingeborenen. Stuyvesant ist verantwortlich für den heutigen Standort von zwei der berühmtesten Boulevards Neu-Amsterdams (des heutigen New Yorks) - Broadway und Wall Street (wo zu Stuyvesants Zeiten tatsächlich eine Mauer stand). Die Kolonisten merkten aber schon bald, dass es unter Stuyvesants Leitung nur eine Art gab, wie die Dinge laufen - seine Art. Stuyvesant behielt sich das Recht vor, jeden Gerichtsfall zu entscheiden und die Gerichte nach Gutdünken zu übergehen. So einen Fall gab es, als zwei prominente Mitglieder der Gesellschaft Neu-Amsterdams sich gegen den vorherigen Gouverneur aussprachen. Obwohl das bestenfalls ein kleinerer Verstoß gegen die Regeln war, ließ Stuyvesant die beiden Männer aufs Schwerste bestrafen und verlor dadurch viel Ansehen bei den Kolonisten. Darauffolgende autokratische Erlasse wie Steuern auf "Sünden" wie Bier und Wein und das Niederbrennen von Behausungen außerhalb seiner sorgfältig geplanten Befestigungen steigerten den Unwillen der Bürger gegenüber ihrem neuen Gouverneur. Erschwerend kam hinzu, dass Stuyvesant und seine Verwaltung von den englischen Kolonien, die Neu-Amsterdam umgaben, heimgesucht wurden. Stuyvesant ging mehrere Vereinbarungen mit den englischen Kolonisten ein und unternahm sogar aggressive Manöver, um die angreifenden Engländer davon abzuhalten, die Kolonie Neuschweden einzunehmen, doch damit nicht genug. 1664 segelten die Engländer mit vierhundert Mann in den Hafen der Kolonie und verlangten, dass sich Neu-Amsterdam ergibt. Stuyvesant versuchte, seine Bürger zusammenzurufen, um sich zu wehren, doch es war keine Verteidigung aufgestellt. Und die englischen Ansprüche waren vernünftig - sie garantierten Religionsfreiheit und einen akzeptablen Grad an Selbstbestimmung - und so hießen die holländischen Bürger, von denen Stuyvesant sich so entfremdet hatte, die englische Herrschaft dankbar willkommen.