Staatsformen Ökonomie (Civ4): Unterschied zwischen den Versionen

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In einer wirtschaftlichen Autonomie geht die Wirtschaft dezentral, selbstverantwortlich und unbeaufsichtigt ihren Tätigkeiten nach, ohne durch eine Regierung mit gesetzlichen Regelungen oder Vorgaben beeinflusst zu werden. Die Regierung hat weder Einfluss auf die produzierten Güter noch auf die Umstände der Produktion. So baut jeder Landwirt auf seinen Feldern nur an, was er für richtig hält - und er macht dies auf seine Art und Weise, ohne dass der Staat hierbei Anreize für bestimmte Erzeugnisse oder Anbaumethoden macht. Der Vorteil der Autonomie liegt darin, dass die Menschen über Eigenverantwortlichkeit ohne bürokratische Hürden hohe Erträge für sich selbst erwirtschaften können. Der Nachteil liegt darin, dass es ohne gesetzliche Regelungen zu Auswüchsen kommen kann, wie z.B. Ausbeutung (insbesondere Kinderarbeit), Monopole (Ausschaltung des Wettbewerbs) oder Umweltzerstörung. Unter Umständen werden auch wichtige Grundgüter nicht mehr ausreichend produziert, wenn diese auf dem freien Markt nicht mehr genug Profit bringen.
  
 
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Als Merkantilismus wird eine rigide Wirtschaftspolitik bezeichnet, die durch gezielte Gesetze den gesellschaftlichen Reichtum im eigenen Land zu konzentrieren versucht, während der Kapitalfluss in andere Länder möglichst verhindert wird. Vor allem absolutistische Staaten des 16. bis 18. Jahrhunderts versuchten auf diese Weise, durch Förderung von Exporten über entsprechende Auslandsverkäufe Geld ins Land zu holen, während gleichzeitig der Import von Produkten gehemmt wurde, um den Geldfluss ins Ausland zu minimieren - bis hin zum Totalverbot von ausländischen Importen. Vorteile des Merkantilismus sind, dass der Reichtum einer Nation innerhalb der eigenen Grenzen verbleibt und Produktionsstätten im eigenen Land gegen Konkurrenz aus dem Ausland geschützt werden- andererseits birgt eine staatliche Lenkung der Wirtschaft immer das Risiko von Fehlentscheidungen, welche das Land ruinieren können. Zudem können Importverbote die eigene Wirtschaft isolieren, sodass diese international den wirtschaftlichen und technologischen Anschluss verliert. Und nicht zuletzt können staatlich geschützte Produkte zu weniger Qualität, weniger Konkurrenz und zu Monopolen führen.
  
 
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In der Marktwirtschaft bestimmen Angebot und Nachfrage die Wirtschaft, wobei die Regierung als Kontrollinstanz auftritt. Grundsätzlich ist die Marktwirtschaft also einem dezentralen, autonomen System ähnlich, d.h. die Regierung macht in der Regel keine Produktionsvorgaben, sondern der Markt entscheidet über den zu erzielenden Preis über die Wirtschaftsparameter. Anders als in der dezentralen Autonomie hat der Staat aber gewisse Rechte und Pflichten, um beispielsweise für die Freiheit der Märkte zu sorgen und Auswüchse zu verhindern. So gibt es, je nach Staatsphilosophie, meist unterschiedliche Regelungen zur Bekämpfung von Monopolen, Korruption, Kinderarbeit und Umweltzerstörung. Der Grad der Kontrolle kann hierbei je nach Produktionszweig unterschiedlich sein, um beispielsweise überlebenswichtige oder sicherheitsrelevante Produktionszweige zu überwachen. In der Neuzeit betrifft dieses oft die Herstellung und den Vertrieb von Energie und Waffen. Der Vorteil der Marktwirtschaft ist, dass alle gesellschaftlich aktiven Gruppen von einer florierenden Wirtschaft profitieren. Der Nachteil ist, dass dieses Modell in der Regel von Wachstum abhängig ist und dazu tendiert, durch eine immer stärkere Automation den Menschen letztlich überflüssig zu machen, was zu sozialer Korrosion führt.
  
 
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Planwirtschaft und Verstaatlichung sind Elemente einer Wirtschaft, in der es kein Privateigentum mehr gibt, sondern aller Besitz dem Staat gehört, der die Wirtschaft zentral lenkt. Der Staat besitzt also alle Fabriken, Landwirtschaftsbetriebe, Universitäten und so weiter, wogegen den Bürgern nur ihre persönliche Habe gehört, wie Kleidung, Möbel und Fahrzeuge. Grundlage eines derartigen Modells ist die Vorstellung, dass es in einer utopischen Gesellschaft keinen Grund für Privatbesitz gibt, da dieser eine gerechte Gesellschaftsordnung unmöglich macht. Stattdessen trägt jede Person nach dem eigenen Vermögen bestmöglich zur Gesellschaft bei, und diese verteilt im Gegenzug den gesellschaftlichen Reichtum nach dem Bedarf der Bürger. Leider zeigte sich in entsprechend organisierten Staaten, dass dieses Modell in der Realität aufgrund menschlicher Schwächen weit weniger gerecht und effektiv ist. So werden die Entscheidungen in Staaten mit Planwirtschaft oft nicht nach objektiven Kriterien getroffen, sondern aufgrund von Parteizugehörigkeit, Familienverbindungen oder Korruption. Wirtschaftlich besonders fatal ist hierbei, wenn Entscheidungen von Parteipolitikern und nicht von Fachleuten getroffen werden. In diesen Systemen sehen die Bürger dann oft keinen Sinn mehr in ihren Bemühungen, wenn ihre Anstrengungen entweder vergeblich sind oder nur ausgewählte Kreise davon profitieren. Die Vorteile der idealen Planwirtschaft liegen also in Gerechtigkeit und Zielstrebigkeit, die Nachteile der Realität liegen dagegen in Ungerechtigkeit und Inkompetenz.
  
 
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Eine auf Umweltschutz ausgerichtete Gesellschaft versucht, in ökologischem Gleichgewicht mit der Natur zu wirtschaften. Von zentraler Bedeutung hierfür ist der Einsatz erneuerbarer Rohstoffe und Energien sowie das Recycling d.h. die Wiederverwertung von Abfällen als Rohstoffe zur Herstellung neuer Produkte. Leider hat bisher keine moderne Gesellschaft das Ideal des ökologischen Gleichgewichts erreicht. Trotzdem hat der Umweltschutz viele Vorteile, denn er mindert das Risiko, dass die Menschheit unter den Folgen von Gier, Sorglosigkeit und Überbevölkerung erstickt. Die Menschen in einer vollständig "grünen" Gesellschaft könnten ein längeres und gesünderes Leben im ruhigen Bewusstsein führen, dass Kinder und Enkelkinder später dieselbe intakte Umwelt vorfinden. Leider kommen Anstrengungen in diese Richtung nur mühsam voran, wenn überhaupt. Denn viele reiche und mächtige Nationen sind äußerst zurückhaltend, wenn es um die Beschneidung des Ressourcenverbrauchs und ihres Einflusses geht, und zögern die notwendigen politischen und marktwirtschaftlichen Reformen nach Kräften hinaus. Die ärmeren Länder versuchen zur selben Zeit, mit aller Kraft ebenfalls zum Wohlstand der reichen Nationen zu kommen. Sie sehen einen qualmenden Schornstein als Symbol des Fortschritts - nicht als Symbol der andauernden Zerstörung der Erde. Es ist zu befürchten, dass radikale Veränderungen erst in Angriff genommen werden, wenn die Größenordnung der bevorstehenden ökologischen Katastrophe für jeden Menschen sichtbar ist. Dann könnte es allerdings bereits zu spät sein, um das völlige "Umkippen" der Ökosysteme in eine lebensfeindliche Welt zu verhindern.
  
 
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Aktuelle Version vom 8. Juli 2008, 08:36 Uhr


Im folgenden beziehen sich alle Angaben auf Beyond the Sword 3.13:

Dezentralisierung

Civ4 Autonomie.png
Dezentralisierung
Übersicht
Typ Ökonomie
Benötigt nichts
Eigenschaften
Unterhalt niedrig
Effekte keine
Favorit von niemandem

Civilopedia

In einer wirtschaftlichen Autonomie geht die Wirtschaft dezentral, selbstverantwortlich und unbeaufsichtigt ihren Tätigkeiten nach, ohne durch eine Regierung mit gesetzlichen Regelungen oder Vorgaben beeinflusst zu werden. Die Regierung hat weder Einfluss auf die produzierten Güter noch auf die Umstände der Produktion. So baut jeder Landwirt auf seinen Feldern nur an, was er für richtig hält - und er macht dies auf seine Art und Weise, ohne dass der Staat hierbei Anreize für bestimmte Erzeugnisse oder Anbaumethoden macht. Der Vorteil der Autonomie liegt darin, dass die Menschen über Eigenverantwortlichkeit ohne bürokratische Hürden hohe Erträge für sich selbst erwirtschaften können. Der Nachteil liegt darin, dass es ohne gesetzliche Regelungen zu Auswüchsen kommen kann, wie z.B. Ausbeutung (insbesondere Kinderarbeit), Monopole (Ausschaltung des Wettbewerbs) oder Umweltzerstörung. Unter Umständen werden auch wichtige Grundgüter nicht mehr ausreichend produziert, wenn diese auf dem freien Markt nicht mehr genug Profit bringen.

Strategie

Die Dezentralisierung ist die erste Ökonomieform und ist bei Spielstart automatisch aktiviert. Sie bietet weder Vor- noch Nachteile.

Merkantilismus

Civ4 Merkantilismus.png
Merkantilismus
Übersicht
Typ Ökonomie
Benötigt Bankwesen
Eigenschaften
Unterhalt mittel
Effekte +1 freier Spezialist pro Stadt
keine ausländischen Handelsrouten
Ausländische Kapitalgesellschaften haben keine Wirkung
Favorit von Roosevelt, Tokugawa

Civilopedia

Als Merkantilismus wird eine rigide Wirtschaftspolitik bezeichnet, die durch gezielte Gesetze den gesellschaftlichen Reichtum im eigenen Land zu konzentrieren versucht, während der Kapitalfluss in andere Länder möglichst verhindert wird. Vor allem absolutistische Staaten des 16. bis 18. Jahrhunderts versuchten auf diese Weise, durch Förderung von Exporten über entsprechende Auslandsverkäufe Geld ins Land zu holen, während gleichzeitig der Import von Produkten gehemmt wurde, um den Geldfluss ins Ausland zu minimieren - bis hin zum Totalverbot von ausländischen Importen. Vorteile des Merkantilismus sind, dass der Reichtum einer Nation innerhalb der eigenen Grenzen verbleibt und Produktionsstätten im eigenen Land gegen Konkurrenz aus dem Ausland geschützt werden- andererseits birgt eine staatliche Lenkung der Wirtschaft immer das Risiko von Fehlentscheidungen, welche das Land ruinieren können. Zudem können Importverbote die eigene Wirtschaft isolieren, sodass diese international den wirtschaftlichen und technologischen Anschluss verliert. Und nicht zuletzt können staatlich geschützte Produkte zu weniger Qualität, weniger Konkurrenz und zu Monopolen führen.

Strategie

Jeder ausländische Handelsweg der durch das eigene Kulturgebiet führt, wird unterbunden. Damit kann man den Handel von anderen Nationen zum erliegen bringen, wenn man sich z.B. auf einem Kontinent zwischen zwei Nationen befindet und diese nur über unser Kulturgebiet aufrecht erhalten können.

Freie Marktwirtschaft

Civ4 FreieMarktwirtschaft.png
Freie Marktwirtschaft
Übersicht
Typ Ökonomie
Benötigt Wirtschaftswesen
Eigenschaften
Unterhalt mittel
Effekte +1 Handelsrouten pro Stadt
-25% Unterhaltskosten für Kapitalgesellschaften
Favorit von Hannibal, Mansa Musa

Civilopedia

In der Marktwirtschaft bestimmen Angebot und Nachfrage die Wirtschaft, wobei die Regierung als Kontrollinstanz auftritt. Grundsätzlich ist die Marktwirtschaft also einem dezentralen, autonomen System ähnlich, d.h. die Regierung macht in der Regel keine Produktionsvorgaben, sondern der Markt entscheidet über den zu erzielenden Preis über die Wirtschaftsparameter. Anders als in der dezentralen Autonomie hat der Staat aber gewisse Rechte und Pflichten, um beispielsweise für die Freiheit der Märkte zu sorgen und Auswüchse zu verhindern. So gibt es, je nach Staatsphilosophie, meist unterschiedliche Regelungen zur Bekämpfung von Monopolen, Korruption, Kinderarbeit und Umweltzerstörung. Der Grad der Kontrolle kann hierbei je nach Produktionszweig unterschiedlich sein, um beispielsweise überlebenswichtige oder sicherheitsrelevante Produktionszweige zu überwachen. In der Neuzeit betrifft dieses oft die Herstellung und den Vertrieb von Energie und Waffen. Der Vorteil der Marktwirtschaft ist, dass alle gesellschaftlich aktiven Gruppen von einer florierenden Wirtschaft profitieren. Der Nachteil ist, dass dieses Modell in der Regel von Wachstum abhängig ist und dazu tendiert, durch eine immer stärkere Automation den Menschen letztlich überflüssig zu machen, was zu sozialer Korrosion führt.

Strategie

Staatseigentum

Civ4 Planwirtschaft.png
Staatseigentum
Übersicht
Typ Ökonomie
Benötigt Kommunismus
Eigenschaften
Unterhalt niedrig
Effekte kein Unterhalt durch entfernung vom Palast
Kapitalgesellschaften haben keinen Effekt
+10% Civ4Produktion.png in allen Städten
+1 Civ4Nahrung.png von Werkstatt und Wassermühle
Favorit von Mao Tse-tung, Stalin

Civilopedia

Planwirtschaft und Verstaatlichung sind Elemente einer Wirtschaft, in der es kein Privateigentum mehr gibt, sondern aller Besitz dem Staat gehört, der die Wirtschaft zentral lenkt. Der Staat besitzt also alle Fabriken, Landwirtschaftsbetriebe, Universitäten und so weiter, wogegen den Bürgern nur ihre persönliche Habe gehört, wie Kleidung, Möbel und Fahrzeuge. Grundlage eines derartigen Modells ist die Vorstellung, dass es in einer utopischen Gesellschaft keinen Grund für Privatbesitz gibt, da dieser eine gerechte Gesellschaftsordnung unmöglich macht. Stattdessen trägt jede Person nach dem eigenen Vermögen bestmöglich zur Gesellschaft bei, und diese verteilt im Gegenzug den gesellschaftlichen Reichtum nach dem Bedarf der Bürger. Leider zeigte sich in entsprechend organisierten Staaten, dass dieses Modell in der Realität aufgrund menschlicher Schwächen weit weniger gerecht und effektiv ist. So werden die Entscheidungen in Staaten mit Planwirtschaft oft nicht nach objektiven Kriterien getroffen, sondern aufgrund von Parteizugehörigkeit, Familienverbindungen oder Korruption. Wirtschaftlich besonders fatal ist hierbei, wenn Entscheidungen von Parteipolitikern und nicht von Fachleuten getroffen werden. In diesen Systemen sehen die Bürger dann oft keinen Sinn mehr in ihren Bemühungen, wenn ihre Anstrengungen entweder vergeblich sind oder nur ausgewählte Kreise davon profitieren. Die Vorteile der idealen Planwirtschaft liegen also in Gerechtigkeit und Zielstrebigkeit, die Nachteile der Realität liegen dagegen in Ungerechtigkeit und Inkompetenz.

Strategie

Umweltschutz

Civ4 Umweltschutz.png
Umweltschutz
Übersicht
Typ Ökonomie
Benötigt Medizin
Eigenschaften
Unterhalt mittel
Effekte +25% Unterhaltskosten für Kapitalgesellschaften
+6 Civ4Gesundheit.png in allen Städten
+2 Civ4Wirtschaft.png von Aufforstungsgebiet und Windmühle
Favorit von Sitting Bull

Civilopedia

Eine auf Umweltschutz ausgerichtete Gesellschaft versucht, in ökologischem Gleichgewicht mit der Natur zu wirtschaften. Von zentraler Bedeutung hierfür ist der Einsatz erneuerbarer Rohstoffe und Energien sowie das Recycling d.h. die Wiederverwertung von Abfällen als Rohstoffe zur Herstellung neuer Produkte. Leider hat bisher keine moderne Gesellschaft das Ideal des ökologischen Gleichgewichts erreicht. Trotzdem hat der Umweltschutz viele Vorteile, denn er mindert das Risiko, dass die Menschheit unter den Folgen von Gier, Sorglosigkeit und Überbevölkerung erstickt. Die Menschen in einer vollständig "grünen" Gesellschaft könnten ein längeres und gesünderes Leben im ruhigen Bewusstsein führen, dass Kinder und Enkelkinder später dieselbe intakte Umwelt vorfinden. Leider kommen Anstrengungen in diese Richtung nur mühsam voran, wenn überhaupt. Denn viele reiche und mächtige Nationen sind äußerst zurückhaltend, wenn es um die Beschneidung des Ressourcenverbrauchs und ihres Einflusses geht, und zögern die notwendigen politischen und marktwirtschaftlichen Reformen nach Kräften hinaus. Die ärmeren Länder versuchen zur selben Zeit, mit aller Kraft ebenfalls zum Wohlstand der reichen Nationen zu kommen. Sie sehen einen qualmenden Schornstein als Symbol des Fortschritts - nicht als Symbol der andauernden Zerstörung der Erde. Es ist zu befürchten, dass radikale Veränderungen erst in Angriff genommen werden, wenn die Größenordnung der bevorstehenden ökologischen Katastrophe für jeden Menschen sichtbar ist. Dann könnte es allerdings bereits zu spät sein, um das völlige "Umkippen" der Ökosysteme in eine lebensfeindliche Welt zu verhindern.

Strategie