Staatsformen Arbeit (Civ4): Unterschied zwischen den Versionen
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− | * | + | * Ganz oder gar nicht - entweder man opfert genug Bewohner, um die Produktion in dieser Runde komplett abzuschließen; wenn man das nicht will oder nicht genug Einwohner hat, muss man eben warten. |
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Aktuelle Version vom 26. November 2010, 22:40 Uhr
Im folgenden beziehen sich alle Angaben auf Beyond the Sword 3.13:
Stammessystem
Stammessystem | |
---|---|
Übersicht | |
Typ | Arbeit |
Benötigt | nichts |
Eigenschaften | |
Unterhalt | niedrig |
Effekte | keine |
Favorit von | niemandem |
Civilopedia
Ein Stammessystem ist eine Organisationsform, in welcher sich eine - meist relativ kleine - homogene Gruppe selbstständig organisiert. Ethnologisch spielt dabei der Verwandtschaftsaspekt oft eine Rolle sowie eine gemeinsame Sprache und Kultur. In der Regel wird ein Stamm durch einen "Häuptling" geleitet und durch gemeinsame Rituale und Trachten wird das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe unterstrichen. Besonders geeignet ist ein Stammessystem für kleine Menschengruppen, die um das Überleben ringen müssen. In einem Stamm kennt jeder den anderen. Man weiß, wer stark, intelligent und geschickt ist - und wer nicht. Die Stammesführung wird oft nach Leistung und den Bedürfnissen des Stammes geregelt; ist der Stamm hungrig, so wird der beste Jäger das Oberhaupt; ist der Stamm von Feinden umgeben, so wird es der beste Krieger. Es ist für einen Stamm überlebenswichtig, einen erfolgreichen Führer zu haben und in Krisenfällen schnell einen geeigneten neuen Führer zu finden. Stammessysteme neigen zum Zusammenbruch, falls ein Stamm übermäßig groß wird und sich die Leute nicht mehr gegenseitig kennen und nicht mehr dieselben Ziele verfolgen. Dann muss entweder eine höherwertige Regierungsform entwickelt werden oder der Stamm teilt sich in kleinere eigenständige Stämme.
Strategie
Das Stammessystem ist die erste Arbeitsform und ist bei Spielstart automatisch aktiviert. Es bietet weder Vor- noch Nachteile.
Sklaverei
Sklaverei | |
---|---|
Übersicht | |
Typ | Arbeit |
Benötigt | Bonzeverarbeitung |
Eigenschaften | |
Unterhalt | hoch |
Effekte | kann Bevölkerung opfern um Produktion zu vollenden |
Favorit von | niemandem |
Civilopedia
In der Sklaverei werden Menschen ihrer persönlichen Freiheit beraubt, um sie wirtschaftlich auszubeuten. Die Versklavten werden als Besitzobjekte behandelt und haben dementsprechend keinerlei Rechte. Der ausbeutende Besitzer entscheidet im Extremfall über Leben und Tod. Sklaverei ist in der gesamten Geschichte vorgekommen, von den primitivsten Anfängen der Menschheit über die goldenen Jahre des antiken Griechenlands und Roms bis zur heutigen Zeit. Versklavt wurden verurteilte Verbrecher, gefangene Feinde oder Menschen anderer Rasse. In einigen Zivilisationen konnten sich Sklaven ihre Freiheit erkaufen oder sie wurde ihnen gewährt, nachdem sie eine bestimmte Zeit gedient hatten. Der "Vorteil" der Sklaverei ist es, Menschen zu Arbeiten zwingen zu können, die sie ansonsten ablehnen würden, zumindest ohne adäquate Bezahlung. Die preiswerte Sklavenarbeit führt zu Vermögenskonzentrationen der Ausbeuter und lässt sich für die Unterhaltung großer Gebäude oder Armeen nutzen. Beispielsweise hätten sich die Römer ihr luxuriöses Leben und ihre luxuriösen Gebäude kaum ohne die zahlreichen Sklaven leisten können, welche aus unterworfenen Ländern verschleppt wurden. Abgesehen von der moralischen Verwerflichkeit hat die Sklaverei zahlreiche Nachteile. Sie verdirbt sowohl den Sklaven wie den Meister, sie verachtet meist die Intelligenz und Kreativität des Versklavten, und sie führt fast zwangsläufig zu Zwietracht und Aufständen.
Strategie
Sklaverei ermöglicht es, Bevölkerung zu opfern, um die Produktion von Gebäuden schnell fertigzustellen. So kann ein Nahrungsüberschuss indirekt in Produktion umgewandelt werden.
Die Regeln:
- Für jeden geopferten Einwohner gibt es eine bestimmte Anzahl an . Ein Überschuss wird auf das nächste Objekt in der Produktionsliste angerechnet.
- Man darf maximal die Hälfte der Einwohner (abgerundet) einsetzen.
- Ganz oder gar nicht - entweder man opfert genug Bewohner, um die Produktion in dieser Runde komplett abzuschließen; wenn man das nicht will oder nicht genug Einwohner hat, muss man eben warten.
- Zur Strafe gibt es
- im Original-Spiel 10 Runden lang +1 pro geopfertem Einwohner
- in BtS immer nur +1, egal wie viele Einwohner man opfert. Wenn man innerhalb dieser Periode erneut die Produktion beschleunigt, meldet das Spiel fälschlicherweise, es gäbe (z.B.) "+2 für 14 Runden"; in Wahrheit sind es -2 für vier Runden, dann nur noch -1 für weitere zehn.
Sklaverei funktioniert am besten in kleinen Städten, allein schon deshalb, weil hier die Bevölkerung schneller nachwächst (es empfiehlt sich natürlich, als erstes einen Kornspeicher zu errichten), vor allem aber, weil bei den meisten Städten ein Großteil des Überschusses auf wenigen Feldern mit Bonusressourcen erzeugt wird. Die Stadtentwicklung kommt insgesamt am schneller voran, wenn man nur diese wenigen Felder dauerhaft bestellt und die darüberhinaus wachsende Bevölkerung regelmäßig verheizt.
Leibeigenschaft
Leibeigenschaft | |
---|---|
Übersicht | |
Typ | Arbeit |
Benötigt | Feudalismus |
Eigenschaften | |
Unterhalt | niedrig |
Effekte | Bautrupps errichten Verbesserungen 50% schneller |
Favorit von | niemandem |
Civilopedia
Die Leibeigenschaft ist eine "mildere Form der Sklaverei", bei welcher die Macht eines Herrn über den Leibeigenen nicht absolut ist und der Leibeigene eine gewisse Anzahl von Rechten besitzt. Die jeweiligen Rechte und Verpflichtungen variierten erheblich - je nach geografischer Region und Zeit. In einigen Gesellschaften hatte der Grundherr das Recht, jeden Aspekt des Lebens eines Leibeigenen zu kontrollieren, nur töten durfte er ihn nicht grundlos; in anderen Gesellschaften hatten die Leibeigenen das Recht zur gewissen Selbstbestimmung- wie etwa Heirat und Privateigentum, welches sie auch vererben konnte - das Land des Grundherrn durften sie aber nicht ohne Erlaubnis verlassen. In Deutschland umfassten die Pflichten der Leibeigenen vor allem die Lieferungen bestimmter Abgaben und der Ableistung bestimmter Dienste (Frondienste). Aber auch der Gutsherr hatte Verpflichtungen, so war er dem Leibeigenen militärischen Schutz und bei Streitigkeiten einen Rechtsbeistand schuldig. Dieses stellte in einigen Regionen eine so wichtige Absicherung dar, dass manche Leibeigene Angebote zur Ablösung ihrer Leibeigenschaft ausschlugen, obwohl sie dazu finanziell in der Lage gewesen wären. Der Grundsatz der Leibeigenschaft besteht in der Annahme, dass bestimmte Menschen das politische und/oder gottgegebene Recht besitzen, über das Schicksal anderer Menschen zu entscheiden. Dieses Menschenbild verschwand in Europa erst mit der Aufklärung, und so wurde die Leibeigenschaft in vielen deutschen Staaten zwischen dem Ende des 18. und dem Beginn des 19. Jahrhunderts aufgehoben.
Strategie
Kastensystem
Kastensystem | |
---|---|
Übersicht | |
Typ | Arbeit |
Benötigt | Gesetzgebung |
Eigenschaften | |
Unterhalt | mittel |
Effekte | +1 von Werkstatt Unbegrenzt Künstler, Wissenschaftler und Händler |
Favorit von | Wang Kon |
Civilopedia
Ein Kastensystem (lateinisch castus: rein, keusch) definiert genau abgegrenzte wirtschaftliche und/oder religiöse Gesellschaftsgruppen (Kasten) innerhalb eines Staates, die praktisch undurchlässig sind. Damit entscheidet die Herkunft eines Menschen über seine Stelle in der Gesellschaft. Ein Kind von Kaufleuten wird hierüber auch zum Kaufmann, ein Kind von Adligen wird damit zum Adligen. Der Status ist von Geburt an festgelegt und nichts lässt sich daran ändern. Innerhalb einer Kaste ist ein Auf- oder Abstieg möglich, aber ein Verlassen der Kaste ist es nicht. Ehen zwischen Angehörigen verschiedener Kasten sind tabu, weil sie zur Durchmischung führen würden. Von Kastensystemen profitieren natürlich vor allem die Leute an der Spitze der Gesellschaftspyramide, die sich darauf verlassen können, dass sich die unteren Klassen für sie abmühen. Ein Vorteil des Kastensystems ist es, dass auch ohne ein vernünftiges Bildungssystem das notwendige Wissen von Generation an Generation weitergegeben wird, um das Überleben der Familie zu sichern. Der große Nachteil liegt darin, dass selbst die besten Köpfe keine Chance auf den gesellschaftlichen Aufstieg und angemessene Aufgaben haben. Dieses führt zu Unzufriedenheit und zu verschenktem Potenzial einer Gesellschaft.
Strategie
Emanzipation
Emanzipation | |
---|---|
Übersicht | |
Typ | Arbeit |
Benötigt | Demokratie |
Eigenschaften | |
Unterhalt | niedrig |
Effekte | +100% Wachstum für Hütte, Weiler und Dorf +X für Zivilisationen ohne Emanzipation |
Favorit von | Lincoln |
Civilopedia
Emanzipation (lateinisch: Befreiung) bedeutet die Befreiung aus sozialen Zwängen als Voraussetzung für ein selbst bestimmtes Leben. Auf breiter Front populär wurde dieser Ansatz erstmals während der Französischen Revolution, die Gleichheit und Freiheit für alle Menschen forderte und hierfür die Abschaffung wirtschaftlicher, sozialer und politischer Ungleichheiten zum Ziel hatte. Emanzipation bedeutet das Ende von Sklaverei, Leibeigenschaft und Kastensystemen. Alle Mitglieder der Gesellschaft haben dieselben Rechte. Und ohne Abhängigkeit von der Geburt haben in einem idealen System alle Menschen die gleichen Chancen, sodass auch Menschen aus armen Verhältnissen durch Fleiß (oder List) aufsteigen können. Der Vorteil der Emanzipation liegt darin, dass Leistung, Erfahrung und Einsatz belohnt werden und eine Gesellschaft den vollen Nutzen aus den sich entfaltenden Bürgern ziehen kann. Allerdings ist dieser Ansatz selbst heute noch teilweise utopisch. Tatsächlich hat selbst in den modernsten Gesellschaften die Lebenssituation, in die ein Mensch hineingeboren wird, deutliche Auswirkungen auf seine Entwicklung. Auch heute noch haben Kinder reicher Eltern bessere Chancen, eine optimale Gesundheitsversorgung sowie eine optimale Ausbildung und Erziehung zu bekommen als die Kinder armer Leute. Und auch heute noch sind Macht und Protektion förderlich für eine erfolgreiche Karriere. Aber zumindest ist inzwischen akzeptiert, dass auch Menschen aus bescheidenen Verhältnissen Erfolg haben, wenn sie trotz aller Widrigkeiten ihr Schicksal in die Hand nehmen und das Beste aus den sich bietenden Gelegenheiten machen.
Strategie
Sobald eine Zivilisation Emanzipation einführt, bekommen alle anderen Zivilisationen ohne Emanzipation einen Unzufriedenheit Malus in jeder Stadt.