Deutschland (Civ4): Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Die germanischen Stämme gerieten erstmals durch Julius Cäsars gallische Kriege ins Rampenlicht der Geschichte. Die Bemühungen der Römer, ihre Vorherrschaft über den Rhein auszudehnen, dauerten zwar jahrzehntelang an, doch schließlich gelang es ihnen, die Grenzen entlang des Rheins und der Donau zu stabilisieren. Zu diesem Zeitpunkt erstreckte sich die germanische Kultur von Skandinavien bis weit in die südlichen Karpaten. Wenngleich die Grenze massiv befestigt war, stellte sie nie ein Hindernis für den Handel oder den Austausch von Kulturgut dar. Auf der Flucht vor den Hunnen fielen unzählige germanische Stämme im 4. und 5. Jahrhundert in das römische Reich ein. Während Ostrom die Krise überdauerte und weitere 1000 Jahre existierte, schufen die germanischen Stämme im Westen Europas eigenständige Königreiche.<br><br>In der Folgezeit gelang es vor allem den Franken, sich gegen die übrigen Stämme durchzusetzen. Die merowingischen Könige und ihre karolingischen Nachfolger brachten einen Großteil des späteren deutschen Hoheitsgebiets unter fränkische Kontrolle, aber die endlosen Angriffe seitens der Dänen, Sarazenen (Muslime) und Mayaren im späten 9. und 10. Jh. schwächten den Zusammenhalt des Königreichs. Weil die Karolinger nicht in der Lage waren, ihr Territorium effizient zu verteidigen, entstanden in fast allen germanischen Landstrichen einflussreiche Herrschergeschlechter von Markgrafen, Grafen und Erbadeligen, deren gegenseitiges Ränkeschmieden und Kriegführen immer nur für kurze Zeit abriss, wenn ein charismatischer Herrscher wie Friedrich Barbarossa (1155-1190) in Erscheinung trat. Die germanische Geschichte der Folgezeit war trotz der zentralen Rolle des Heiligen Römischen Reichs vom Aufstieg und Fall der feudalen Grundsätze geprägt. Es sollte nahezu 1000 Jahre dauern, bis Deutschland wieder unter einem einzigen Herrscher geeint war. <br><br>Schließlich sollte das kleine Königreich Preußen die 100 deutschen Kleinstaaten unter einem gemeinsamen Banner vereinen. Die preußischen Könige hatten ihren Einfluss durch eine kluge Heiratspolitik und mehrere Kriege immer weiter ausgedehnt. König Friedrich Wilhelm I. (1713-40) formte das preußische Heer zu einer der schlagkräftigsten Armeen Europas. Mit dieser Streitmacht fügte sein Sohn, Friedrich II., der Große (1740-86), den europäischen Großmächten Österreich und Russland einige schwere Niederlagen zu. Gleichzeitig war Friedrich ein bedeutender Förderer der Künste. An seinem Hof lebten Philosophen und Künstler aus ganz Europa. Schließlich verstand sich der aufgeklärte Despot gleichermaßen auf die Abwehr russischer Invasionsversuche als auch auf das Flötenspiel.<br><br>Nach den Demütigungen und militärischen Niederlagen während der Französischen Revolution und der napoleonischen Kriege gelang Preußen die Umstrukturierung und Modernisierung des Reichs. Angesichts der deutschlandweiten Unruhen während der Revolution des Jahres 1848 zog Wilhelm I. von Preußen (1861-88) zunächst die Abdankung zugunsten seines Sohnes in Betracht, der allem Anschein nach ähnliche politische Ansichten vertrat wie die liberale Opposition. Stattdessen ließ sich Wilhelm I. jedoch überreden, eine völlig neue Regierung unter der Führung von Otto von Bismarck, dem preußischen Botschafter in Paris, zu bilden. Im September 1862 sorgte die Meldung, dass ein konservativer, nationalistischer und realpolitischer Staatsmann zum Reichskanzler Preußens ernannt worden war, in ganz Europa für Aufsehen. Nach drei kurzen aber entscheidenden Kriegen gegen Dänemark, Österreich und Frankreich, die jeweils von deutschen Einzelstaaten im Verbund geführt worden waren, proklamierte Bismarck im Januar 1871 das Deutsche Reich - und hatte Deutschland damit in nur zehn Jahren geeint. (Böse Zungen behaupten, Preußen hätte Deutschland eher unterworfen.)<br><br> Allerdings führte derselbe Nationalismus, der die Einigung ermöglicht hatte, wenig später zur Katastrophe. Als König Wilhelm II. das bismarcksche Bündnissystem, das die Feinde Preußens isoliert hatte, ignorierte und leichtfertig den 1. Weltkrieg entfesselte, stand das Deutsche Reich plötzlich einer Koalition Großbritanniens, Frankreichs und Russlands gegenüber. Trotz anfänglicher Erfolge entwickelte sich der Konflikt zu einem Stellungskrieg, den Deutschland (spätestens nach dem Kriegseintritt der USA im Jahr 1917) nicht gewinnen konnte. Nachdem die westlichen Alliierten nach dem 1. Weltkrieg einen immer noch von Misstrauen durchsetzten Frieden geschlossen hatten, begann 1929 der weltweite Wirtschaftskollaps - und bereitete damit den Nährboden für politischen Extremismus. In den nächsten 10 Jahren gelang es Nationalsozialisten und Kommunisten, die politischen und wirtschaftlichen Ressentiments zu schüren, die aus der militärischen Niederlage und der Wirtschaftskrise resultierten. Hitlers Ernennung zum Kanzler im Januar 1933 stützte sich nicht auf die breite Zustimmung der Bevölkerung, sondern war vielmehr das Ergebnis unablässiger politischer Intrigen. <br><br>Der 2. Weltkrieg wird oft auch als "Hitlers Krieg" bezeichnet, denn er setzte revolutionäre neue Taktiken ein, wie die Panzerformationen. Damit kam er seinem Ziel, die Vorherrschaft über ganz Europa zu erlangen, sehr nahe, doch seine Entscheidung, Panzerbrigaden in die Sowjetrepublik Russland zu entsenden, brachte die unerwartete Wende: Ende 1942 schien der Sieg der Deutschen noch möglich, aber im Frühling 1945 war das Dritte Reich endgültig am Ende. Als Konsequenz der Kapitulation und des einsetzenden Kalten Krieges wurde ein ernüchtertes Deutschland in zwei militärisch besetzte Zonen geteilt: Ostdeutschland stand unter sowjetischer Herrschaft, Wirtschaft und Infrastruktur stagnierten, während der erfolgreiche Wiederaufbau in Westdeutschland - ausgehend von der desolaten wirtschaftlichen und politischen Situation am Ende des 2. Weltkrieges - geradezu legendäre Dimensionen annahm. Der für Europa unerwartete Umbruch und anschließende Zerfall der sowjetischen Ordnung führte zum Einigungsvertrag, der im September 1990 vom westdeutschen Bundestag und der ostdeutschen Volkskammer ratifiziert wurde: Nach 45 Jahren der Teilung wurde aus den Deutschen wieder eine geeinte Nation. Heute ist Deutschland eine bedeutende Wirtschaftsmacht und ein führendes Mitglied der Europäischen Union. | ||
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+ | Das Deutsche Reich bietet mit seinem Anführer Friedrich dank der Eigenschaften [[Herrschermerkmale_(Civ4)#Organisiert|Organisiert]] und [[Herrschermerkmale_(Civ4)#Philosophisch|Philosophisch]] eine ideale Persönlichkeit für eine Spezialistenstrategie. Dank dem [[Deutscher_Panzer_(Civ4)|Deutschen Panzer]] und dem [[Montagewerk_(Civ4)|Montagewerk]] sind sie ein unbequemer Gegner und ein starker Verbündeter während des Industriezeitalters. Der [[Deutscher_Panzer_(Civ4)|Deutsche Panzer]] wird billiger und schneller produziert als der herkömmliche [[Panzer_(Civ4)|Panzer]] und startet mit der Beförderung Blitz, was ihn mehrmals in einer Runde angreifen lässt. Außerdem erhält er einen Bonus gegenüber anderen gepanzerten Einheiten, wodurch er im direkten Vergleich gegen gepanzerte Einheiten sogar höhere Siegeschancen als der [[Kampfhubschrauber_(Civ4)|Kampfhubschrauber]] hat. | ||
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+ | *Deutscher Reichskanzler | ||
+ | *Lebte: 1815-1898 | ||
+ | Der "Eiserne Kanzler" Otto von Bismarck ist zweifellos eine der bedeutendsten Gestalten der deutschen Geschichte. In seiner langen politischen Karriere einte Bismarck Deutschland, gründete das Deutsche Reich und verwandelte in seiner 30-jährigen Amtszeit einen schwachen Staatenbund in ein mächtiges Reich, das auf Jahre die Geschicke Europas bestimmen sollte. Bismarck stammte aus einer adligen preußischen Familie. Er studierte in Göttingen Rechtswissenschaften und war Mitglied des Corps Hannovera. Später arbeitete er an Gerichten und Behörden. 1838 verließ er den Staatsdienst, weil ihn die bürokratische Routine langweilte, und meldete sich als Einjährig-Freiwilliger zum Militärdienst. Obwohl Bismarck keine diplomatische Ausbildung besaß, wurde er 1851 zum preußischen Gesandten des Bundestags in Frankfurt ernannt. 1859-1862 war er Gesandter in St. Petersburg. Im September 1862 wurde Bismarck von König Wilhelm I. im Verfassungskonflikt zum preußischen Ministerpräsidenten und (etwa zwei Wochen später) zum Außenminister ernannt. In der Folgezeit gelang es Bismarck durch eine geschickte Diplomatie und militärische Erfolge (im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 und im Deutschen Krieg gegen Österreich 1866), die Stellung Preußens zu stärken und die deutschen Staaten unter preußischer Vorherrschaft zu vereinen. Angesichts der Stärkung Preußens war der Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) nur eine Frage der Zeit, zumal Bismarck zuvor den Beitritt der süddeutschen Staaten in den Norddeutschen Bund erreicht hatte. Nach der Niederlage Frankreichs kam es am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles zur Kaiserproklamation Wilhelms I. und zur Gründung des zweiten Deutschen Reiches. Im Frieden von Frankfurt verpflichtete sich Frankreich darüber hinaus zur Abtretung Elsaß-Lothringens. Bismarck wusste, dass dies langfristig Probleme nach sich ziehen würde. "Sollten wir das Elsass gewinnen, müssten wir Straßburg permanent besetzen. Das wäre eine unmögliche Position, denn am Ende würde Frankreich neue Verbündete finden", hatte Bismarck vor dem Krieg gesagt ... eine Einschätzung, die sich im 1. Weltkrieg bewahrheiten sollte. Obwohl Bismarck ein äußerst konservativer Monarchist war, versuchte er, die Arbeiterschaft mit der Einführung weitreichender Sozialgesetze zur Kranken-, Unfall-, Renten- und Invalidenversicherung mit dem Staat zu versöhnen, nachdem er sich mit den so genannten Sozialistengesetzen den Unmut des Volkes zugezogen hatte. Überdies hatte Bismarck in den Jahren zuvor im Rahmen des so genannten Kulturkampfs die Rechte der katholischen Kirche beschnitten und die Zivilehe eingeführt. Der größte Kritikpunkt an Bismarcks Politik ist die bewusste Demütigung Frankreichs. Um eine mögliche Rache zu verhindern, versuchte Bismarck, Frankreich zu isolieren und einen Krieg in Europa durch ein komplexes Bündnissystem unmöglich zu machen. Dass dies auf lange Sicht unmöglich war, sollte der 1. Weltkrieg auf grausame Weise zeigen. Innenpolitisch war seine (in der Tat segensreiche) Sozialgesetzgebung in erster Linie ein Zugeständnis, das die erboste Arbeiterschaft nach Jahren des Kulturkampfs und rigider Sozialistengesetze besänftigen sollte. Otto von Bismarck war trotz aller Kritik zweifellos der bedeutendste Staatsmann des 19. Jahrhunderts. Die katastrophalen Entwicklungen nach seiner Absetzung, die schließlich in den 1. Weltkrieg mündeten, waren weniger ein Ergebnis seiner Politik, als der Unfähigkeit seiner Nachfolger und Kaiser Wilhelms II. | ||
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+ | *König von Preußen | ||
+ | *Lebte: 1712-1786 | ||
+ | Friedrich wurde von seinem Vater Friedrich Wilhelm I., dem Soldatenkönig, autoritär und militärisch erzogen. Während der König seinen Sohn für sein militärisches Desinteresse verachtete, widmete sich dieser der Literatur und den Künsten. 1730 unternahm er mit seinem Jugendfreund Hans Hermann von Katte einen Fluchtversuch. Dieser wurde jedoch vereitelt und beide wurden in der Festung Küstrin inhaftiert. Dort wurde Katte schließlich vor den Augen Friedrichs II. enthauptet. Auf Druck seines Vaters heiratete Friedrich die deutsche Adlige Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern. In den folgenden Jahren genoss Friedrich sein Leben als reicher Intellektueller. Er stand in regem Kontakt mit Voltaire und verfasste 1740 sein "Anti-Macchiavell", in dem er Machiavellis staatspolitische Grundsätze kritisch analysierte. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1840 bestieg Friedrich schließlich den preußischen Thron. Unmittelbar nach Amtsantritt erwies sich Friedrich als rücksichtsloser Pragmatiker und begnadeter Soldat. Unter seiner Führung begann Preußen zahlreiche Kriege (meist gegen Österreich) und etablierte sich auf diese Weise neben Frankreich, England, Österreich und Russland als fünfte Großmacht Europas. Friedrich trug sich ob seiner politischen Isolation lange Zeit mit Selbstmordgedanken. Nach dem Tod der Zarin Elisabeth schloss deren Neffe allerdings einen Sonderfrieden mit Preußen. Nach der letzten großen Schlacht zwischen Österreich und Preußen bei Freiberg musste Österreich angesichts der russisch-preußischen Allianz auf seine schlesischen Besitzungen verzichten. Nach der Teilung Polens war Preußen endgültig eine der führenden europäischen Großmächte. Innenpolitisch war Friedrich ein "aufgeklärter Despot". Er rief bedeutende Rechtsreformen ins Leben, förderte die wirtschaftliche Entwicklung Preußens und belebte die Landwirtschaft durch groß angelegte Trockenlegungen zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Die kurz vor seinem Tod angestoßenen Rechtsreformen ermöglichten später die Befreiung der Bauern aus der Leibeigenschaft. Während seiner Regentschaft pflegte Friedrich die Freundschaft zu den gebildeten Männern Europas. Seine mitternächtlichen Treffen in Potsdam waren berühmt. Friedrich hatte einen wachen Verstand und eine spitze Zunge. Als er 1786 starb, hinterließ er ein Preußen, das weitaus mächtiger und reicher war als zu Beginn seiner Herrschaft. Nach seinem Tod bestieg sein Neffe Friedrich Wilhelm II. den preußischen Thron. | ||
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Aktuelle Version vom 26. Oktober 2014, 00:37 Uhr
Dieser Beitrag befasst sich mit Deutschland, wie es in Civilization IV vorkommt. Für Informationen über die entsprechende Zivilisation in anderen Teilen der Spielereihe siehe Deutschland. |
Anführer | ||
---|---|---|
Bismarck und Friedrich | ||
Spezial | ||
Spezialeinheit: Deutscher Panzer | ||
Spezialgebäude: Montagewerk | ||
Spezialtechnologie: Bergbau und Jagd | ||
Civilopedia
Die germanischen Stämme gerieten erstmals durch Julius Cäsars gallische Kriege ins Rampenlicht der Geschichte. Die Bemühungen der Römer, ihre Vorherrschaft über den Rhein auszudehnen, dauerten zwar jahrzehntelang an, doch schließlich gelang es ihnen, die Grenzen entlang des Rheins und der Donau zu stabilisieren. Zu diesem Zeitpunkt erstreckte sich die germanische Kultur von Skandinavien bis weit in die südlichen Karpaten. Wenngleich die Grenze massiv befestigt war, stellte sie nie ein Hindernis für den Handel oder den Austausch von Kulturgut dar. Auf der Flucht vor den Hunnen fielen unzählige germanische Stämme im 4. und 5. Jahrhundert in das römische Reich ein. Während Ostrom die Krise überdauerte und weitere 1000 Jahre existierte, schufen die germanischen Stämme im Westen Europas eigenständige Königreiche.
In der Folgezeit gelang es vor allem den Franken, sich gegen die übrigen Stämme durchzusetzen. Die merowingischen Könige und ihre karolingischen Nachfolger brachten einen Großteil des späteren deutschen Hoheitsgebiets unter fränkische Kontrolle, aber die endlosen Angriffe seitens der Dänen, Sarazenen (Muslime) und Mayaren im späten 9. und 10. Jh. schwächten den Zusammenhalt des Königreichs. Weil die Karolinger nicht in der Lage waren, ihr Territorium effizient zu verteidigen, entstanden in fast allen germanischen Landstrichen einflussreiche Herrschergeschlechter von Markgrafen, Grafen und Erbadeligen, deren gegenseitiges Ränkeschmieden und Kriegführen immer nur für kurze Zeit abriss, wenn ein charismatischer Herrscher wie Friedrich Barbarossa (1155-1190) in Erscheinung trat. Die germanische Geschichte der Folgezeit war trotz der zentralen Rolle des Heiligen Römischen Reichs vom Aufstieg und Fall der feudalen Grundsätze geprägt. Es sollte nahezu 1000 Jahre dauern, bis Deutschland wieder unter einem einzigen Herrscher geeint war.
Schließlich sollte das kleine Königreich Preußen die 100 deutschen Kleinstaaten unter einem gemeinsamen Banner vereinen. Die preußischen Könige hatten ihren Einfluss durch eine kluge Heiratspolitik und mehrere Kriege immer weiter ausgedehnt. König Friedrich Wilhelm I. (1713-40) formte das preußische Heer zu einer der schlagkräftigsten Armeen Europas. Mit dieser Streitmacht fügte sein Sohn, Friedrich II., der Große (1740-86), den europäischen Großmächten Österreich und Russland einige schwere Niederlagen zu. Gleichzeitig war Friedrich ein bedeutender Förderer der Künste. An seinem Hof lebten Philosophen und Künstler aus ganz Europa. Schließlich verstand sich der aufgeklärte Despot gleichermaßen auf die Abwehr russischer Invasionsversuche als auch auf das Flötenspiel.
Nach den Demütigungen und militärischen Niederlagen während der Französischen Revolution und der napoleonischen Kriege gelang Preußen die Umstrukturierung und Modernisierung des Reichs. Angesichts der deutschlandweiten Unruhen während der Revolution des Jahres 1848 zog Wilhelm I. von Preußen (1861-88) zunächst die Abdankung zugunsten seines Sohnes in Betracht, der allem Anschein nach ähnliche politische Ansichten vertrat wie die liberale Opposition. Stattdessen ließ sich Wilhelm I. jedoch überreden, eine völlig neue Regierung unter der Führung von Otto von Bismarck, dem preußischen Botschafter in Paris, zu bilden. Im September 1862 sorgte die Meldung, dass ein konservativer, nationalistischer und realpolitischer Staatsmann zum Reichskanzler Preußens ernannt worden war, in ganz Europa für Aufsehen. Nach drei kurzen aber entscheidenden Kriegen gegen Dänemark, Österreich und Frankreich, die jeweils von deutschen Einzelstaaten im Verbund geführt worden waren, proklamierte Bismarck im Januar 1871 das Deutsche Reich - und hatte Deutschland damit in nur zehn Jahren geeint. (Böse Zungen behaupten, Preußen hätte Deutschland eher unterworfen.)
Allerdings führte derselbe Nationalismus, der die Einigung ermöglicht hatte, wenig später zur Katastrophe. Als König Wilhelm II. das bismarcksche Bündnissystem, das die Feinde Preußens isoliert hatte, ignorierte und leichtfertig den 1. Weltkrieg entfesselte, stand das Deutsche Reich plötzlich einer Koalition Großbritanniens, Frankreichs und Russlands gegenüber. Trotz anfänglicher Erfolge entwickelte sich der Konflikt zu einem Stellungskrieg, den Deutschland (spätestens nach dem Kriegseintritt der USA im Jahr 1917) nicht gewinnen konnte. Nachdem die westlichen Alliierten nach dem 1. Weltkrieg einen immer noch von Misstrauen durchsetzten Frieden geschlossen hatten, begann 1929 der weltweite Wirtschaftskollaps - und bereitete damit den Nährboden für politischen Extremismus. In den nächsten 10 Jahren gelang es Nationalsozialisten und Kommunisten, die politischen und wirtschaftlichen Ressentiments zu schüren, die aus der militärischen Niederlage und der Wirtschaftskrise resultierten. Hitlers Ernennung zum Kanzler im Januar 1933 stützte sich nicht auf die breite Zustimmung der Bevölkerung, sondern war vielmehr das Ergebnis unablässiger politischer Intrigen.
Der 2. Weltkrieg wird oft auch als "Hitlers Krieg" bezeichnet, denn er setzte revolutionäre neue Taktiken ein, wie die Panzerformationen. Damit kam er seinem Ziel, die Vorherrschaft über ganz Europa zu erlangen, sehr nahe, doch seine Entscheidung, Panzerbrigaden in die Sowjetrepublik Russland zu entsenden, brachte die unerwartete Wende: Ende 1942 schien der Sieg der Deutschen noch möglich, aber im Frühling 1945 war das Dritte Reich endgültig am Ende. Als Konsequenz der Kapitulation und des einsetzenden Kalten Krieges wurde ein ernüchtertes Deutschland in zwei militärisch besetzte Zonen geteilt: Ostdeutschland stand unter sowjetischer Herrschaft, Wirtschaft und Infrastruktur stagnierten, während der erfolgreiche Wiederaufbau in Westdeutschland - ausgehend von der desolaten wirtschaftlichen und politischen Situation am Ende des 2. Weltkrieges - geradezu legendäre Dimensionen annahm. Der für Europa unerwartete Umbruch und anschließende Zerfall der sowjetischen Ordnung führte zum Einigungsvertrag, der im September 1990 vom westdeutschen Bundestag und der ostdeutschen Volkskammer ratifiziert wurde: Nach 45 Jahren der Teilung wurde aus den Deutschen wieder eine geeinte Nation. Heute ist Deutschland eine bedeutende Wirtschaftsmacht und ein führendes Mitglied der Europäischen Union.
Strategien
Das Deutsche Reich bietet mit seinem Anführer Friedrich dank der Eigenschaften Organisiert und Philosophisch eine ideale Persönlichkeit für eine Spezialistenstrategie. Dank dem Deutschen Panzer und dem Montagewerk sind sie ein unbequemer Gegner und ein starker Verbündeter während des Industriezeitalters. Der Deutsche Panzer wird billiger und schneller produziert als der herkömmliche Panzer und startet mit der Beförderung Blitz, was ihn mehrmals in einer Runde angreifen lässt. Außerdem erhält er einen Bonus gegenüber anderen gepanzerten Einheiten, wodurch er im direkten Vergleich gegen gepanzerte Einheiten sogar höhere Siegeschancen als der Kampfhubschrauber hat. Das Montagewerk gewährt einen Produktionsbonus von +25% gegenüber der Fabrik und gewährt einem die Möglichkeit, doppelt so viele Ingenieure einzustellen.
Bismarck
Bismarck | ||
Eigenschaften | ||
---|---|---|
Merkmale: Expansiv und Industriell | ||
bev. Staatsform: Nationale Selbstständigkeit | ||
bev. Religion: Christentum | ||
Schwerpunkte | ||
Allgemein: Militär | ||
baut Wunder: oft | ||
baut Einheiten: oft | ||
Aggressivität: mittel | ||
Spionage: hoch | ||
Handel: abgeneigt | ||
Stadtvernichtung: nie | ||
Nicht gesprächsbereit: mittel | ||
Diplomatiebildschirm | ||
Bismarck im 3D-Diplomatiebildschirm | ||
Grundspiel |
- Deutscher Reichskanzler
- Lebte: 1815-1898
Der "Eiserne Kanzler" Otto von Bismarck ist zweifellos eine der bedeutendsten Gestalten der deutschen Geschichte. In seiner langen politischen Karriere einte Bismarck Deutschland, gründete das Deutsche Reich und verwandelte in seiner 30-jährigen Amtszeit einen schwachen Staatenbund in ein mächtiges Reich, das auf Jahre die Geschicke Europas bestimmen sollte. Bismarck stammte aus einer adligen preußischen Familie. Er studierte in Göttingen Rechtswissenschaften und war Mitglied des Corps Hannovera. Später arbeitete er an Gerichten und Behörden. 1838 verließ er den Staatsdienst, weil ihn die bürokratische Routine langweilte, und meldete sich als Einjährig-Freiwilliger zum Militärdienst. Obwohl Bismarck keine diplomatische Ausbildung besaß, wurde er 1851 zum preußischen Gesandten des Bundestags in Frankfurt ernannt. 1859-1862 war er Gesandter in St. Petersburg. Im September 1862 wurde Bismarck von König Wilhelm I. im Verfassungskonflikt zum preußischen Ministerpräsidenten und (etwa zwei Wochen später) zum Außenminister ernannt. In der Folgezeit gelang es Bismarck durch eine geschickte Diplomatie und militärische Erfolge (im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 und im Deutschen Krieg gegen Österreich 1866), die Stellung Preußens zu stärken und die deutschen Staaten unter preußischer Vorherrschaft zu vereinen. Angesichts der Stärkung Preußens war der Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) nur eine Frage der Zeit, zumal Bismarck zuvor den Beitritt der süddeutschen Staaten in den Norddeutschen Bund erreicht hatte. Nach der Niederlage Frankreichs kam es am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles zur Kaiserproklamation Wilhelms I. und zur Gründung des zweiten Deutschen Reiches. Im Frieden von Frankfurt verpflichtete sich Frankreich darüber hinaus zur Abtretung Elsaß-Lothringens. Bismarck wusste, dass dies langfristig Probleme nach sich ziehen würde. "Sollten wir das Elsass gewinnen, müssten wir Straßburg permanent besetzen. Das wäre eine unmögliche Position, denn am Ende würde Frankreich neue Verbündete finden", hatte Bismarck vor dem Krieg gesagt ... eine Einschätzung, die sich im 1. Weltkrieg bewahrheiten sollte. Obwohl Bismarck ein äußerst konservativer Monarchist war, versuchte er, die Arbeiterschaft mit der Einführung weitreichender Sozialgesetze zur Kranken-, Unfall-, Renten- und Invalidenversicherung mit dem Staat zu versöhnen, nachdem er sich mit den so genannten Sozialistengesetzen den Unmut des Volkes zugezogen hatte. Überdies hatte Bismarck in den Jahren zuvor im Rahmen des so genannten Kulturkampfs die Rechte der katholischen Kirche beschnitten und die Zivilehe eingeführt. Der größte Kritikpunkt an Bismarcks Politik ist die bewusste Demütigung Frankreichs. Um eine mögliche Rache zu verhindern, versuchte Bismarck, Frankreich zu isolieren und einen Krieg in Europa durch ein komplexes Bündnissystem unmöglich zu machen. Dass dies auf lange Sicht unmöglich war, sollte der 1. Weltkrieg auf grausame Weise zeigen. Innenpolitisch war seine (in der Tat segensreiche) Sozialgesetzgebung in erster Linie ein Zugeständnis, das die erboste Arbeiterschaft nach Jahren des Kulturkampfs und rigider Sozialistengesetze besänftigen sollte. Otto von Bismarck war trotz aller Kritik zweifellos der bedeutendste Staatsmann des 19. Jahrhunderts. Die katastrophalen Entwicklungen nach seiner Absetzung, die schließlich in den 1. Weltkrieg mündeten, waren weniger ein Ergebnis seiner Politik, als der Unfähigkeit seiner Nachfolger und Kaiser Wilhelms II.
Diplomatie
Der Basis Beziehungswert beträgt beim Erstkontakt 1
Aktion | Auswirkung | Maximal |
---|---|---|
gemeinsamer Krieg | +1 | +3 |
bevorzugte Staatsform | +1 | +2 |
gleiche Religion | +1 | +3 |
andere Religion | 0 | |
nahe Kulturgrenzen | -4 | |
niedriger/höherer Rangunterschied | -1 / 0 |
Handel
Bismarck ist bereit, ab folgenden Stufen einen Handel einzugehen:
Art des Handels | benötigte Stufe |
---|---|
Technologiehandel | verärgert |
strategische Ressourcen | vorsichtig |
Bonusressourcen | verärgert |
Gesundheitsressourcen | wütend |
Landkarten | vorsichtig |
offene Grenzen | verärgert |
erklärt Mensch den Krieg | vorsichtig |
erklärt X den Krieg | zufrieden |
Stoppt Handel mit Mensch | vorsichtig |
Stoppt Handel mit X | verärgert |
übernimmt Staatsform | vorsichtig |
konvertiert zu Religion | vorsichtig |
Verteidigungsbündnis | zufrieden |
wird Vasall | zufrieden |
Friedrich
Friedrich | ||
Eigenschaften | ||
---|---|---|
Merkmale: Organisiert und Philosophisch | ||
bev. Staatsform: Allgemeines Wahlrecht | ||
bev. Religion: Christentum | ||
Schwerpunkte | ||
Allgemein: Produktion | ||
baut Wunder: manchmal | ||
baut Einheiten: manchmal | ||
Aggressivität: mittel | ||
Spionage: mittel | ||
Handel: gemäßigt | ||
Stadtvernichtung: nie | ||
Nicht gesprächsbereit: gemäßigt | ||
Diplomatiebildschirm | ||
Friedrich im 3D-Diplomatiebildschirm | ||
Grundspiel |
- König von Preußen
- Lebte: 1712-1786
Friedrich wurde von seinem Vater Friedrich Wilhelm I., dem Soldatenkönig, autoritär und militärisch erzogen. Während der König seinen Sohn für sein militärisches Desinteresse verachtete, widmete sich dieser der Literatur und den Künsten. 1730 unternahm er mit seinem Jugendfreund Hans Hermann von Katte einen Fluchtversuch. Dieser wurde jedoch vereitelt und beide wurden in der Festung Küstrin inhaftiert. Dort wurde Katte schließlich vor den Augen Friedrichs II. enthauptet. Auf Druck seines Vaters heiratete Friedrich die deutsche Adlige Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern. In den folgenden Jahren genoss Friedrich sein Leben als reicher Intellektueller. Er stand in regem Kontakt mit Voltaire und verfasste 1740 sein "Anti-Macchiavell", in dem er Machiavellis staatspolitische Grundsätze kritisch analysierte. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1840 bestieg Friedrich schließlich den preußischen Thron. Unmittelbar nach Amtsantritt erwies sich Friedrich als rücksichtsloser Pragmatiker und begnadeter Soldat. Unter seiner Führung begann Preußen zahlreiche Kriege (meist gegen Österreich) und etablierte sich auf diese Weise neben Frankreich, England, Österreich und Russland als fünfte Großmacht Europas. Friedrich trug sich ob seiner politischen Isolation lange Zeit mit Selbstmordgedanken. Nach dem Tod der Zarin Elisabeth schloss deren Neffe allerdings einen Sonderfrieden mit Preußen. Nach der letzten großen Schlacht zwischen Österreich und Preußen bei Freiberg musste Österreich angesichts der russisch-preußischen Allianz auf seine schlesischen Besitzungen verzichten. Nach der Teilung Polens war Preußen endgültig eine der führenden europäischen Großmächte. Innenpolitisch war Friedrich ein "aufgeklärter Despot". Er rief bedeutende Rechtsreformen ins Leben, förderte die wirtschaftliche Entwicklung Preußens und belebte die Landwirtschaft durch groß angelegte Trockenlegungen zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Die kurz vor seinem Tod angestoßenen Rechtsreformen ermöglichten später die Befreiung der Bauern aus der Leibeigenschaft. Während seiner Regentschaft pflegte Friedrich die Freundschaft zu den gebildeten Männern Europas. Seine mitternächtlichen Treffen in Potsdam waren berühmt. Friedrich hatte einen wachen Verstand und eine spitze Zunge. Als er 1786 starb, hinterließ er ein Preußen, das weitaus mächtiger und reicher war als zu Beginn seiner Herrschaft. Nach seinem Tod bestieg sein Neffe Friedrich Wilhelm II. den preußischen Thron.
Diplomatie
Der Basis Beziehungswert beträgt beim Erstkontakt 1
Aktion | Auswirkung | Maximal |
---|---|---|
gemeinsamer Krieg | +1 | +3 |
bevorzugte Staatsform | +1 | +3 |
gleiche Religion | +1 | +4 |
andere Religion | -1 | |
nahe Kulturgrenzen | -2 | |
niedriger/höherer Rangunterschied | 0 / +2 |
Handel
Friedrich ist bereit, ab folgenden Stufen einen Handel einzugehen:
Art des Handels | benötigte Stufe |
---|---|
Technologiehandel | wütend |
strategische Ressourcen | vorsichtig |
Bonusressourcen | wütend |
Gesundheitsressourcen | verärgert |
Landkarten | vorsichtig |
offene Grenzen | wütend |
erklärt Mensch den Krieg | vorsichtig |
erklärt X den Krieg | vorsichtig |
Stoppt Handel mit Mensch | vorsichtig |
Stoppt Handel mit X | vorsichtig |
übernimmt Staatsform | zufrieden |
konvertiert zu Religion | vorsichtig |
Verteidigungsbündnis | zufrieden |
wird Vasall | verärgert |
ab Grundspiel:
Ägypten|
Amerika|
Arabien|
Azteken|
China|
Deutsches Reich|
England|
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Griechenland|
Indien|
Inka|
Japan|
Mali|
Mongolen|
Persien|
Rom|
Russland|
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ab Warlords:
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ab Beyond The Sword:
Äthiopisches Reich|
Babylon|
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