Russland (Civ4): Unterschied zwischen den Versionen
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==Civilopedia== | ==Civilopedia== | ||
+ | Indo-europäische, Ural-altaische und andere Völker besetzten 2000 v.Chr. das Gebiet des heutigen Russlands, allerdings ist nur wenig über ihre damaligen Siedlungen und Aktivitäten bekannt. Das moderne Russland entstand um 770 n.Chr., als die Wikinger massiv in die Wolga-Region vorstießen. Von ihren Stellungen in den Meeresarmen entlang des östlichen Baltikums zogen skandinavische Horden - vermutlich auf der Suche nach neuen Handelswegen - in Richtung Osten und drangen in das von finnischen und slawischen Stämmen bevölkerte Gebiet vor, wo sie schier unerschöpfliche natürliche Ressourcen vorfanden. <br><br>Binnen weniger Jahrzehnte dehnten die Rus, wie die Siedler der Wikinger genannt wurden, ihre Beutezüge gemeinsam mit anderen Skandinaviern entlang der wichtigen Flussläufe nach Westen in Richtung Bagdad und Konstantinopel aus und erreichten 860 das Schwarze Meer. Zwischen 930 und 1000 gelangte die Region vollständig unter die Kontrolle der Rus, deren Regierungssitz sich in der Hauptstadt Kiew befand. Das Fundament dieses wachsenden Kiewer Reiches bildete der von den Wikingerprinzen organisierte Handel. Seit der Christianisierung durch byzantinische Missionare (um 1000) waren Kiew und die russischen Staaten des Mittelalters eng mit der byzantinischen Kultur verbunden. Das vereinte Kiew zerbrach nach 1054 unter den Angriffen nomadischer Steppenvölker in mehrere unabhängige Fürstentümer. Während der Mongolenkriege (1237-40) wurden zahlreiche russische Städte zerstört und unzählige Mitglieder des aufstrebenden russischen Mittelstandes (vorwiegend Fellhändler) ausgelöscht. In der Folgezeit wurde Russland von mehreren autokratischen Regenten beherrscht.<br><br>Im Laufe der Jahre übernahm das kleine Fürstentum Moskau eine führende Rolle, da es als erstes Land die mongolischen Kriegsherrn zur Abgabe von Steuern verpflichtete. Auf diese Weise gelang es den Prinzen Moskaus schließlich, das Joch der mongolischen Unterdrückung hinter sich zu lassen. Iwan III. (1462-1505) konsolidierte die Errungenschaften seines Vaters Wassili II. Doch erst sein kriegerischer Nachfolger Ivan IV. der Schreckliche (1533-84) war mächtig genug, sich zum Zar aller Russen krönen zu lassen (1547). Die "Anhäufung der russischen Ländereien" wurde 500 Jahre lang von Moskau fortgesetzt, bis schließlich alle slawischen Gebiete, sowohl die russischen Territorien als auch die weißrussischen und ukrainischen Regionen, annektiert waren. Die Thronbesteigung Peters des Großen (1694-1725) leitete die sozialen, politischen und intellektuellen Entwicklungen ein, die in den nächsten 200 Jahren in Russland vonstatten gehen sollten. Die Lage seiner Hauptstadt St. Petersburg am Ufer des Golfs von Finnland war das Symbol für die einsetzende Europäisierung Russlands. Während der russische Adel das Hofzeremoniell und die militärische Kultur des Westens übernahm, litt der Großteil der russischen Bevölkerung jedoch weiterhin unter bitterer Armut und der traditionellen Leibeigenschaft.<br><br>Katharina die Große (1762-1796) erwies sich später als die wahre intellektuelle und politische Erbin Peters des Großen (obwohl sie mit diesem als deutsche Prinzessin nicht einmal verwandt war). Katharinas Herrschaft war von der Expansion des Reiches geprägt. Am wichtigsten war hierbei die Sicherung des nördlichen Ufers des Schwarzen Meeres, die Besetzung der Krim und die weitere Ausdehnung des Reiches in die Steppengebiete jenseits des Urals. Damit waren die russischen Bauernsiedlungen im Süden geschützt, und zugleich konnten Handelswege durch das Schwarze Meer errichtet werden. Unterdessen verloren die Militärdemokratien der Kosaken bei den Flüssen Dnjepr, Don und Wolga ihre Autonomie und ihre privilegierte Sonderstellung; die wohlhabenderen Offiziere wurden zwar zu russischen Edelleuten ernannt und erhielten das Recht, Leibeigene zu besitzen und auf ihrem Land anzusiedeln, aber die tapferen Reiter wurden zu Bauern mit speziellen militärischen Verpflichtungen degradiert. Die Teilung Polens führte Russland schließlich noch weiter (wenn auch nur geografisch) an den Rest Europas heran. <br><br>Trotz Peters und Katharinas Erbe herrschte in Russland zur Zeit von Nikolaus II. (1894-1917) das Chaos: Das Land befand sich in einem beschwerlichen Krieg und das Volk war von Armut und Unterdrückung geplagt. Die Niederlage im russisch-japanischen Krieg nach der Revolution von 1905 zeigte überdeutlich, dass Russland drastischer Reformen bedurfte. Doch die aristokratische Struktur des Zarenreichs war auf den einsetzenden Wandel nur schlecht vorbereitet. Die von der Unzufriedenheit der russischen Bevölkerung getragene Revolution des Jahres 1917 besiegelte schließlich den Untergang des alten Russlands. Die provisorische Regierung unter Ministerpräsident Kerenski versprach einen moderaten Ansatz, um die Probleme zu lösen, brach aber angesichts der bolschewistischen Revolution zusammen. Aufgrund des Herrschaftsanspruchs der Bolschewiken auf ganz Russland und den Rest des früheren Zarenreiches war ein Bürgerkrieg unvermeidbar, in dessen Verlauf sich die Kommunisten 1922 schließlich gegen die Zaristen durchsetzten. Stalin sollte die Konsolidierung der kommunistischen Macht vollenden, die Lenin begonnen hatte. Stalin festigte seine Macht durch gezielten Terror gegen seine politischen Gegner. Ab 1928 war die russische Wirtschaft strengen Fünfjahresplänen unterworfen, die die Industrialisierung des Landes forcieren sollten. Obwohl mehrere, durch die Kollektivierung der Landwirtschaft bedingte, Hungersnöte das russische Volk schwächten, avancierte die Sowjetunion unter Stalins Führung nach dem 2. Weltkrieg zur Supermacht.<br><br>Der Kalte Krieg brachte die russische Wirtschaft jedoch an den Rand einer Katastrophe. Während die russische Wirtschaft Stahl für unzählige Panzer produzierte, fehlten in den russischen Haushalten selbst einfachste Dinge des täglichen Lebens. Michail Gorbatschow versuchte die stagnierende Wirtschaft der Sowjetunion durch eine Politik der wirtschaftlichen und politischen Entspannung zwar zu beleben, doch schon bald wurde er selbst ein Opfer der von ihm eingeführten Reformen. Innerhalb weniger Jahre erklärten die sowjetischen Satellitenstaaten ihre Unabhängigkeit und junge Politiker, wie Boris Jelzin, forderten lautstark demokratische Wahlen. Im August 1991 wurde ein schlecht durchdachter, dilettantisch ausgeführter und letztlich erfolgloser Putschversuch unternommen, um Jelzin seines Amtes zu entheben. Dennoch führte dieser Putsch das Ende der kommunistischen Partei herbei und beschleunigte die Auflösung der Sowjetunion: Im Dezember 1991 erklärte Jelzin die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken für aufgelöst, verbot die kommunistische Partei in Russland und beschlagnahmte deren Besitztümer. Wenig später wurde Jelzin zum ersten russischen Präsidenten gewählt. Heute ist das Land hin- und hergerissen zwischen einer Wirtschaft westlicher Prägung und einem russischen Sonderweg. | ||
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Das Russische Reich besitzt mit dem [[Kosak_(Civ4)|Kosak]] die stärkste berittene Einheit im Spiel. Sie erhält gegenüber der [[Kavallerie_(Civ4)|Kavallerie]] einen Bonus von +50% im Kampf gegen berittene Einheiten. Das [[Forschungsinstitut_(Civ4)|Forschungsinstitut]] ist ein [[Labor_(Civ4)|Labor]], dass der Stadt in der es errichtet wird zwei freie Wissenschaftler zur Verfügung stellt. | Das Russische Reich besitzt mit dem [[Kosak_(Civ4)|Kosak]] die stärkste berittene Einheit im Spiel. Sie erhält gegenüber der [[Kavallerie_(Civ4)|Kavallerie]] einen Bonus von +50% im Kampf gegen berittene Einheiten. Das [[Forschungsinstitut_(Civ4)|Forschungsinstitut]] ist ein [[Labor_(Civ4)|Labor]], dass der Stadt in der es errichtet wird zwei freie Wissenschaftler zur Verfügung stellt. | ||
== Spielgeschichten und Dokumentationen == | == Spielgeschichten und Dokumentationen == | ||
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+ | *Zarin von Russland | ||
+ | *Lebte: 1729-1796 | ||
+ | Katharina wurde als Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg im preußischen Stettin geboren. Als 16-jährige heiratete sie 1745 den russischen Großfürsten Peter (den späteren Peter III.). Katharina lernte daraufhin Russisch und konvertierte zum orthodoxen Glauben. Darüber hinaus las sie sehr viel, vor allem die zeitgenössische Literatur. Die gleichsam schöne wie intelligente Katharina war mit den französischen Philosophen Rousseau und Diderot und vielen anderen bedeutenden Denkern ihrer Zeit (angeblich nicht nur) befreundet. Katharina hatte aber auch politische Ambitionen. Sie versicherte sich der Unterstützung einiger Garderegimenter und ließ sich am 9. Juli 1762 zur Kaiserin ausrufen. Peter III. wurde daraufhin gefangen genommen und in ein Landhaus bei Sankt Petersburg gebracht. Dort wurde er am 17. Juli 1762 von Anhängern der Zarin ermordet. Katahrina war nun die alleinige Herrscherin Russlands. Als Zarin verfolgte Katharina eine Expansionspolitik, kämpfte gegen das ottomanische Reich und eroberte riesige Gebiete in der südlichen Ukraine und an der Krim. Sie leitete verschiedene Reformen ein und versuchte, die korrupte und unfähige russische Bürokratie zu modernisieren. Die Ausweitung der Leibeigenschaft auf alle Bauern und die Stärkung der Adelsprivilegien führte schließlich zu einem Aufstand der Donkosaken. Katharina ließ unzählige Statuen und Gemälde fertigen und machte aus Sankt Petersburg eine der prächtigsten und beeindruckendsten Hauptstädte Europas. Trotz ihrer politischen und militärischen Erfolge sind der Nachwelt vor allem Katharinas Affären mit unzähligen Offizieren, Politikern und Künstlern im Gedächtnis geblieben. Katharina starb im Alter von 67 Jahren und war damit die älteste Regentin der Romanow-Linie. | ||
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+ | *Zar von Russland | ||
+ | *Lebte: 1672-1725 | ||
+ | Peter wurde als vierter Sohn Zar Alexeis I. geboren. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1682 herrschten Peter und sein älterer Bruder Iwan V. (bis zu dessen Tod 1696) gemeinsam über das Land. Die Regierungsgeschäfte leitete zunächst Peters Schwester Sophia Alexeevna. Peter war ein schwieriges Kind, das religiöse und politische Zeremonien verachtete und dem Alkohol zusprach. Als 17-jähriger ließ er seine Schwester als angebliche Verräterin verhaften und in ein Kloster verbannen, in dem sie den Rest ihres Lebens verbringen sollte. Peter war nun der uneingeschränkte Herrscher Russlands. Peter interessierte sich vor allem für Trinkgelage, politischen Intrigen und das Militär. 1695 ordnete er den Angriff auf die Türkei an. Während des Feldzuges diente Peter (sehr zur Überraschung seiner Generäle) als einfacher Artillerist. Ein Jahr später eroberte die russische Armee den Hafen von Azov. Einige Jahre später begab sich Peter auf eine Reise durch ganz Europa. Er reiste 16 Monate lang inkognito durch Deutschland, Holland, England und Österreich und arbeitete angeblich sogar auf englischen und holländischen Schiffswerften. Nach seiner Rückkehr leitete Peter verschiedene Reformen nach westlichem Vorbild ein, um Russland zu modernisieren. Peter blieb zeitlebens ein Tyrann, dessen Scherze oft an Folter grenzten. Während eines Staatsbanketts soll er einem Freund, der Essig verabscheute, Essig in die Nase gegossen haben, bis diese zu bluten begann. Gäste und ausländischen Diplomaten zwang Peter oft, bis zur Bewusstlosigkeit zu trinken. Im Großen Nordischen Krieg ab 1700 konnte Peter die Schweden unter ihrem jungen König Karl XII. nach anfänglichen Rückschlägen schließlich zurückdrängen. Als die Schweden die russische Artillerie überraschten und gefangen nahmen, ließ Peter aus Kirchenglocken neue Kanonen gießen. Um den Krieg finanzieren zu können, konfiszierte Peter Kirchenschätze. In der Schlacht bei Poltawa konnten die russischen Truppen die Schweden am 8. Juli 1709 schließlich vernichtend schlagen. Peters Privatleben verlief weniger erfolgreich. 1698 war seine erste Frau in einen Komplott gegen Peter verstrickt. Dieser ließ sich daraufhin scheiden und verbannte seine Frau in ein Kloster. 1712 heiratete er seine Geliebte Martha Skavronsky, die ihm vier Kinder schenkte. 1718 bezichtigte Peter seinen ältesten Sohn Alexei der Verschwörung, ließ ihn gefangen nehmen und zu Tode foltern. Nach seinem Tod wurde Peter in der Peter und Paul Kathedrale in Sankt Petersburg (das Peter im Jahr 1703 gegründet hatte) begraben. | ||
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+ | Game=[[Datei:Civ4Warlords logo.png|120px|Enthalten ab Civilization IV: Warlords]]| | ||
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+ | *Generalsekretärs der Kommunistischen Partei der UDSSR | ||
+ | *Lebte: 1878 - 1953 | ||
+ | Sein Geburtsname lautete Jossif Wissarionowitsch Dschughaschwili, die ganze Welt kennt ihn jedoch unter dem einfachen Namen Stalin (Russisch für "der Stählerne"). Josef Stalin wurde 1878 in eine arme georgische Familie hineingeboren. Sein Vater, ein Schuhmacher, schlug seine Frau und seinen kleinen Sohn häufig. Als Stalin im Alter von acht Jahren in die Kirchenschule von Gori kam, wo der Unterricht auf Russisch abgehalten wurde, machten sich seine Mitschüler über seinen georgischen Akzent lustig und hänselten ihn. Dennoch schloss er die Schule mit 14 Jahren als Klassenbester ab und wechselte anschließend zum Priesterseminar in Tiflis. Stalin hatte zwar keinerlei Interesse am Priestertum, aber das Priesterseminar zählte zu den wenigen bedeutenden höheren Schulen, die in Georgien von dem repressiven Zarenregime zugelassen waren. Hier kam Stalin auch erstmals in Kontakt mit der revolutionären Sozialistenbewegung Russlands. 1899 wurde er wegen seiner radikalen Gesinnung vom Priesterseminar ausgeschlossen. Im darauf folgenden Jahrzehnt arbeitete Stalin im politischen Untergrund in der Kaukasus-Region und wurde dafür mehrfach verhaftet und nach Sibierien verbannt. Nachdem er im Laufe der Jahre immer weiter in den Rängen der sozialistischen Organisationen aufgestiegen war, erhielt er im Jahr 1912 einen Posten im Zentralkomitee der Bolschewiki-Partei. Später arbeitete er auch als Redakteur der "Prawda" (Russisch für "die Wahrheit"), der wichtigsten kommunistischen Tageszeitung, wodurch er zusehends an Einfluss gewann. In der Revolution der Bolschewiki von 1917 spielte Stalin eine eher untergeordnete Rolle. Gemeinsam mit den anderen Redakteuren der Prawda hatte er zunächst die Übergangsregierung unter Kerenski unterstützt und weigerte sich sogar, Lenins Aufrufe zum Sturz der provisorischen Regierung zu veröffentlichen. (Später behauptete Stalin fälschlicherweise, dass er dem zentralen Parteigremium angehört habe, das die Oktoberrevolution gesteuert hatte.) Während des russischen Bürgerkrieges diente Stalin an verschiedenen Fronten als Militärkommandant, allerdings scheint er, was seine militärischen Ambitionen angeht, lediglich mittelmäßige Qualitäten gehabt zu haben - seine Zeit sollte erst nach der Beendigung dieses Konflikts kommen. 1922 sicherte Stalin sich den Posten des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei, den sonst niemand wirklich haben wollte. Stalin hatte jedoch das Machtpotenzial erkannt, das dieser Posten mit sich brachte, denn dadurch hatter er die Kontrolle über die Postenvergabe in der Partei. Im Laufe der Zeit versammelte Stalin eine Gruppe unumstößlich loyaler Gefolgsleute um sich und wurde schließlich zu einem der mächtigsten Männer in der Partei. Nach dem Tod Lenins im Jahr 1924 setzte sich Stalin gemeinsam mit Kamenew und Sinowjew innerhalb der Partei an die Machtspitze und bootete auf diese Weise seinen Gegner Trotzki aus, der ebenfalls ein ernst zu nehmender Anwärter auf die Machthaberschaft in der UDSSR war. 1928 wurde Trotzki aus Russland ausgewiesen und später - mutmaßlich auf Stalins Befehl - ermordet. Danach wandte sich Stalin seinen früheren Weggefährten Kamenew und Sinowjew zu und entmachtete auch diese. Anfang 1930 hatte sich Stalin so die uneingeschränkte Alleinherrschaft nicht nur über die Kommunistische Partei, sondern auch über die gesamte Sowjetunion gesichert. Da nun alle Widersacher aus dem Weg geräumt waren, konnte Stalin mit der grundlegenden Umstrukturierung Russlands beginnen. Bis zum 1. Weltkrieg war Russland von einer eher landwirtschaftlich orientierten Gesellschaft geprägt gewesen, doch Stalin war entschlossen, sein Land in eine führende Industrienation zu verwandeln. 1928 installierte er den 5-Jahres-Plan, der die schnelle Durchsetzung der Industrialisierung in Russland um jeden Preis vorsah. Um die Macht der vermögenden unabhängigen Bauern (der so genannten "Kulaken") im Land einzuschränken, setzte Stalin im Rahmen der von ihm angeordneten Zwangskollektivierung die Verstaatlichung privater landwirtschaftlicher Betriebe durch. Diese Maßnahme sollte jedoch katastrophale Folgen haben: Die landwirtschaftliche Produktion sank rapide ab und die Bauern leisteten erheblichen Widerstand (der von der Roten Armee unerbittlich niedergeschlagen wurde). Trotz der Nahrungsmittelknappheit verkaufte Stalin die Ernteerträge der UDSSR ins Ausland, um mit den so erwirtschafteten Devisen die Industrialisierung weiter vorantreiben zu können. Um dies zu erreichen, nahm er sogar bewusst eine weitreichende Hungersnot in Kauf, der geschätzte 10 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Aus Angst vor einer militärischen Verschwörung ordnete Stalin 1936 die "Große Säuberung" an, die einer Hexenjagd gleichkam. Viele der alten kommunistischen Führer wurden in bizarren Schauprozessen, in denen sie völlig abstruse Straftaten gestanden, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Gleichzeitig wurde die Rote Armee ihres Offizierscorps entledigt. Auf diese Weise fanden Millionen unschuldiger Menschen völlig ohne jeden Grund den Tod oder wurden nach Siberien verbannt. Stalins Paranoia hatte bereits unzählige Menschenleben gekostet, bevor sie erst richtig ausbrach. Unter Stalin herrschten in der Sowjetunion unnachgiebig autoritäre Verhältnisse, aber das Ziel der Industrialisierung wurde dennoch erreicht: Auf dem Gebiet der Wissenschaft wurden bemerkenswerte Fortschritte erzielt und die Bereitstellung bestimmter staatlicher Dienste - einschließlich Schulbildung und Wohnungsbeschaffung - eröffnete vielen Millionen ehemaligen Bauern neue Perspektiven (wenngleich der Lebensstandard im Vergleich zu westlichen Ländern extrem niedrig blieb). Das Recht auf freie Meinungsäußerung existierte allerdings nicht und auch die Ausübung jeglicher Religion wurde verboten. In den 30er Jahren gelangte Stalin immer mehr zu der Überzeugung, dass Deutschland unter seinem Diktator eine enorme Bedrohung für die Sowjetunion darstellte. Er versuchte, Verteidigungsbündnisse und Allianzen mit England und Frankreich einzugehen, wurde aber von beiden Landesregierungen offen zurückgewiesen. In der Hoffnung, einen Aufschub des aus seiner Sicht unausweichlichen Konflikts zwischen der UDSSR und Deutschland erwirken zu können, damit seine Nation sich für diesen Fall rüsten konnte, ging Stalin einen "Faustischen Pakt" mit dem deutschen Diktator ein, der die Aufteilung der osteuropäischen Länder zwischen den beiden Mächten vorsah. Im September 1939 marschierten die Deutschen in Polen ein und drei Wochen später griff auch die Sowjetunion in den Konflikt ein, um sich die Osthälfte des Landes zu sichern. Stalin hoffte, durch diese Aktion die Dankbarkeit des deutschen Diktators (wenn nicht gar Freundschaft) zu erwerben und einen Angriff der Deutschen gegen die UDSSR hinauszögern zu können. Aber wie so viele andere Regenten hatte auch Stalin den deutschen Diktator völlig falsch eingeschätzt: Trotz der Tatsache, dass die deutschen Soldaten in rasantem Tempo an den Grenzen zusammengezogen wurden, kam die massive Invasion des deutschen Diktators im Juni 1941 für Stalin vollkommen überraschend. Tatsächlich ging Stalin in den ersten Tagen des Einmarschs sogar überzeugt davon aus, dass es sich um einen Fehler handeln müsse und weigerte sich, seinen Truppen den Befehl zum Gegenangriff zu erteilen - aus Angst, dass er den deutschen Diktator damit provozieren könne! Wegen dieses schwer wiegenden Fehlers erlitten die Sowjets in den ersten Wochen enorme Verluste. Da Stalin aufgrund seiner Fehleinschätzung zunächst vollkommen untätig blieb, ist es allein der enormen Größe Russlands zu verdanken, dass die Deutschen keinen schnellen Sieg davontragen konnten. Im Dezember 1941 rettete der Wintereinbruch - Russlands ältester und zuverlässigster Verbündeter - die Stadt Moskau vor der Einnahme durch die Deutschen. Mittlerweile hatte Stalin seine Selbstbeherrschung wiedergefunden und führte die Sowjetunion nun in einen bitteren und grauenvollen Krieg gegen Deutschland, der auf beiden Seiten zahllose Opfer fordern sollte. Die von Stalin veranlasste Verlegung der Schwerindustrie nach Osten in den Ural in Kombination mit der unglaublichen Größe und den schier zahllosen Arbeitskräften der Sowjetunion - unterstützt von schweren Kämpfen der Briten und Amerikaner im Westen - führte schließlich im Jahr 1945 mit dem triumphalen Einzug der sowjetischen Truppen nach Berlin zum Sieg. Am Ende dieses Konflikts stand jedoch eine niederschmetternde Bilanz: Geschätzte 10 Millionen russische Soldaten und 20 Millionen Zivilisten waren den Kämpfen zum Opfer gefallen. Gegen Kriegsende hatte die Rote Armee Osteuropa überrannt und da er nun einmal dort war, sah Stalin auch keine Veranlassung, wieder zu gehen. Trotz seines während der Kriegsverhandlungen mit den Amerikanern und den Briten gegebenen Versprechens, freie Wahlen zuzulassen, hatte Stalin niemals vorgehabt, es auch einzuhalten und installierte stattdessen in der gesamten Region kommunistische Marionetten-Regierungen. Lediglich Titos Regierung in Jugoslawien konnte sich erfolgreich aus Stalins Blockstaaten lösen, die übrigen Länder Osteuropas verblieben dagegen in den folgenden drei Jahrzehnten unter der repressiven Herrschaft der Sowjetunion. Trotz der unbehaglichen Zusammenarbeit während des vergangenen Krieges blieb die UDSSR den ehemaligen westlichen Alliierten gegenüber feindlich gesonnen. Die Unterstützung, die Stalin den kommunistischen Chinesen gewährte, und seine Blockade Westberlins im Jahr 1948 gehörten zu den auslösenden Faktoren für den Kalten Krieg - eine schmerzliche Periode der waffenlosen Kriegsführung sowie stetiger Atomwaffenaufrüstung, die 50 düstere Jahre andauern sollte. Während seiner Regierungszeit förderte Stalin die Entwicklung eines kriecherischen Personenkults, durch den er kaum weniger als ein Gott verehrt wurde. Als er schließlich im Jahr 1953 starb, breitete sich eine enorme Welle der Trauer in der Sowjetunion aus. Später, nachdem Chruschtschow das ganze Ausmaß von Stalins Verbrechen in seiner so genannten Geheimrede von 1956 offenbart hatte, sank sein Ansehen in der Öffentlichkeit ganz erheblich. Insgesamt muss man sagen, dass es Stalin gelungen ist, den rückständigen Bauernstaat der Zaren in eine moderne Weltmacht zu verwandeln. Auch hat sich kein anderes Land mehr um die Niederschlagung Deutschlands verdient gemacht als die Sowjetunion. Dennoch dürfen auch die wahrhaft grausamen und barbarischen Methoden, die dazu geführt haben, nie in Vergessenheit geraten und so wird Stalin immer eine kontroverse historische Persönlichkeit bleiben. | ||
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Aktuelle Version vom 26. Oktober 2014, 00:39 Uhr
Dieser Artikel erläutert Russland in Civ 4. Für Russland in anderen Teilen der Civilization-Reihe siehe Russland. |
Anführer | ||
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Katharina, Peter und Stalin | ||
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Spezialeinheit: Kosak | ||
Spezialgebäude: Forschungsinstitut | ||
Spezialtechnologie: Bergbau und Jagd | ||
Civilopedia
Indo-europäische, Ural-altaische und andere Völker besetzten 2000 v.Chr. das Gebiet des heutigen Russlands, allerdings ist nur wenig über ihre damaligen Siedlungen und Aktivitäten bekannt. Das moderne Russland entstand um 770 n.Chr., als die Wikinger massiv in die Wolga-Region vorstießen. Von ihren Stellungen in den Meeresarmen entlang des östlichen Baltikums zogen skandinavische Horden - vermutlich auf der Suche nach neuen Handelswegen - in Richtung Osten und drangen in das von finnischen und slawischen Stämmen bevölkerte Gebiet vor, wo sie schier unerschöpfliche natürliche Ressourcen vorfanden.
Binnen weniger Jahrzehnte dehnten die Rus, wie die Siedler der Wikinger genannt wurden, ihre Beutezüge gemeinsam mit anderen Skandinaviern entlang der wichtigen Flussläufe nach Westen in Richtung Bagdad und Konstantinopel aus und erreichten 860 das Schwarze Meer. Zwischen 930 und 1000 gelangte die Region vollständig unter die Kontrolle der Rus, deren Regierungssitz sich in der Hauptstadt Kiew befand. Das Fundament dieses wachsenden Kiewer Reiches bildete der von den Wikingerprinzen organisierte Handel. Seit der Christianisierung durch byzantinische Missionare (um 1000) waren Kiew und die russischen Staaten des Mittelalters eng mit der byzantinischen Kultur verbunden. Das vereinte Kiew zerbrach nach 1054 unter den Angriffen nomadischer Steppenvölker in mehrere unabhängige Fürstentümer. Während der Mongolenkriege (1237-40) wurden zahlreiche russische Städte zerstört und unzählige Mitglieder des aufstrebenden russischen Mittelstandes (vorwiegend Fellhändler) ausgelöscht. In der Folgezeit wurde Russland von mehreren autokratischen Regenten beherrscht.
Im Laufe der Jahre übernahm das kleine Fürstentum Moskau eine führende Rolle, da es als erstes Land die mongolischen Kriegsherrn zur Abgabe von Steuern verpflichtete. Auf diese Weise gelang es den Prinzen Moskaus schließlich, das Joch der mongolischen Unterdrückung hinter sich zu lassen. Iwan III. (1462-1505) konsolidierte die Errungenschaften seines Vaters Wassili II. Doch erst sein kriegerischer Nachfolger Ivan IV. der Schreckliche (1533-84) war mächtig genug, sich zum Zar aller Russen krönen zu lassen (1547). Die "Anhäufung der russischen Ländereien" wurde 500 Jahre lang von Moskau fortgesetzt, bis schließlich alle slawischen Gebiete, sowohl die russischen Territorien als auch die weißrussischen und ukrainischen Regionen, annektiert waren. Die Thronbesteigung Peters des Großen (1694-1725) leitete die sozialen, politischen und intellektuellen Entwicklungen ein, die in den nächsten 200 Jahren in Russland vonstatten gehen sollten. Die Lage seiner Hauptstadt St. Petersburg am Ufer des Golfs von Finnland war das Symbol für die einsetzende Europäisierung Russlands. Während der russische Adel das Hofzeremoniell und die militärische Kultur des Westens übernahm, litt der Großteil der russischen Bevölkerung jedoch weiterhin unter bitterer Armut und der traditionellen Leibeigenschaft.
Katharina die Große (1762-1796) erwies sich später als die wahre intellektuelle und politische Erbin Peters des Großen (obwohl sie mit diesem als deutsche Prinzessin nicht einmal verwandt war). Katharinas Herrschaft war von der Expansion des Reiches geprägt. Am wichtigsten war hierbei die Sicherung des nördlichen Ufers des Schwarzen Meeres, die Besetzung der Krim und die weitere Ausdehnung des Reiches in die Steppengebiete jenseits des Urals. Damit waren die russischen Bauernsiedlungen im Süden geschützt, und zugleich konnten Handelswege durch das Schwarze Meer errichtet werden. Unterdessen verloren die Militärdemokratien der Kosaken bei den Flüssen Dnjepr, Don und Wolga ihre Autonomie und ihre privilegierte Sonderstellung; die wohlhabenderen Offiziere wurden zwar zu russischen Edelleuten ernannt und erhielten das Recht, Leibeigene zu besitzen und auf ihrem Land anzusiedeln, aber die tapferen Reiter wurden zu Bauern mit speziellen militärischen Verpflichtungen degradiert. Die Teilung Polens führte Russland schließlich noch weiter (wenn auch nur geografisch) an den Rest Europas heran.
Trotz Peters und Katharinas Erbe herrschte in Russland zur Zeit von Nikolaus II. (1894-1917) das Chaos: Das Land befand sich in einem beschwerlichen Krieg und das Volk war von Armut und Unterdrückung geplagt. Die Niederlage im russisch-japanischen Krieg nach der Revolution von 1905 zeigte überdeutlich, dass Russland drastischer Reformen bedurfte. Doch die aristokratische Struktur des Zarenreichs war auf den einsetzenden Wandel nur schlecht vorbereitet. Die von der Unzufriedenheit der russischen Bevölkerung getragene Revolution des Jahres 1917 besiegelte schließlich den Untergang des alten Russlands. Die provisorische Regierung unter Ministerpräsident Kerenski versprach einen moderaten Ansatz, um die Probleme zu lösen, brach aber angesichts der bolschewistischen Revolution zusammen. Aufgrund des Herrschaftsanspruchs der Bolschewiken auf ganz Russland und den Rest des früheren Zarenreiches war ein Bürgerkrieg unvermeidbar, in dessen Verlauf sich die Kommunisten 1922 schließlich gegen die Zaristen durchsetzten. Stalin sollte die Konsolidierung der kommunistischen Macht vollenden, die Lenin begonnen hatte. Stalin festigte seine Macht durch gezielten Terror gegen seine politischen Gegner. Ab 1928 war die russische Wirtschaft strengen Fünfjahresplänen unterworfen, die die Industrialisierung des Landes forcieren sollten. Obwohl mehrere, durch die Kollektivierung der Landwirtschaft bedingte, Hungersnöte das russische Volk schwächten, avancierte die Sowjetunion unter Stalins Führung nach dem 2. Weltkrieg zur Supermacht.
Der Kalte Krieg brachte die russische Wirtschaft jedoch an den Rand einer Katastrophe. Während die russische Wirtschaft Stahl für unzählige Panzer produzierte, fehlten in den russischen Haushalten selbst einfachste Dinge des täglichen Lebens. Michail Gorbatschow versuchte die stagnierende Wirtschaft der Sowjetunion durch eine Politik der wirtschaftlichen und politischen Entspannung zwar zu beleben, doch schon bald wurde er selbst ein Opfer der von ihm eingeführten Reformen. Innerhalb weniger Jahre erklärten die sowjetischen Satellitenstaaten ihre Unabhängigkeit und junge Politiker, wie Boris Jelzin, forderten lautstark demokratische Wahlen. Im August 1991 wurde ein schlecht durchdachter, dilettantisch ausgeführter und letztlich erfolgloser Putschversuch unternommen, um Jelzin seines Amtes zu entheben. Dennoch führte dieser Putsch das Ende der kommunistischen Partei herbei und beschleunigte die Auflösung der Sowjetunion: Im Dezember 1991 erklärte Jelzin die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken für aufgelöst, verbot die kommunistische Partei in Russland und beschlagnahmte deren Besitztümer. Wenig später wurde Jelzin zum ersten russischen Präsidenten gewählt. Heute ist das Land hin- und hergerissen zwischen einer Wirtschaft westlicher Prägung und einem russischen Sonderweg.
Strategien
Das Russische Reich besitzt mit dem Kosak die stärkste berittene Einheit im Spiel. Sie erhält gegenüber der Kavallerie einen Bonus von +50% im Kampf gegen berittene Einheiten. Das Forschungsinstitut ist ein Labor, dass der Stadt in der es errichtet wird zwei freie Wissenschaftler zur Verfügung stellt.
Spielgeschichten und Dokumentationen
Muss noch rausgesucht werden
Katharina
Katharina die Große | ||
Eigenschaften | ||
---|---|---|
Merkmale: Imperialistisch und Kreativ | ||
bev. Staatsform: Erbrecht | ||
bev. Religion: Christentum | ||
Schwerpunkte | ||
Allgemein: Kultur, Militär | ||
baut Wunder: oft | ||
baut Einheiten: gemäßigt | ||
Aggressivität: hoch | ||
Spionage: sehr hoch | ||
Handel: willig | ||
Stadtvernichtung: nie | ||
Nicht gesprächsbereit: gemäßigt | ||
Diplomatiebildschirm | ||
Katharina die Große im 3D-Diplomatiebildschirm | ||
Grundspiel |
- Zarin von Russland
- Lebte: 1729-1796
Katharina wurde als Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg im preußischen Stettin geboren. Als 16-jährige heiratete sie 1745 den russischen Großfürsten Peter (den späteren Peter III.). Katharina lernte daraufhin Russisch und konvertierte zum orthodoxen Glauben. Darüber hinaus las sie sehr viel, vor allem die zeitgenössische Literatur. Die gleichsam schöne wie intelligente Katharina war mit den französischen Philosophen Rousseau und Diderot und vielen anderen bedeutenden Denkern ihrer Zeit (angeblich nicht nur) befreundet. Katharina hatte aber auch politische Ambitionen. Sie versicherte sich der Unterstützung einiger Garderegimenter und ließ sich am 9. Juli 1762 zur Kaiserin ausrufen. Peter III. wurde daraufhin gefangen genommen und in ein Landhaus bei Sankt Petersburg gebracht. Dort wurde er am 17. Juli 1762 von Anhängern der Zarin ermordet. Katahrina war nun die alleinige Herrscherin Russlands. Als Zarin verfolgte Katharina eine Expansionspolitik, kämpfte gegen das ottomanische Reich und eroberte riesige Gebiete in der südlichen Ukraine und an der Krim. Sie leitete verschiedene Reformen ein und versuchte, die korrupte und unfähige russische Bürokratie zu modernisieren. Die Ausweitung der Leibeigenschaft auf alle Bauern und die Stärkung der Adelsprivilegien führte schließlich zu einem Aufstand der Donkosaken. Katharina ließ unzählige Statuen und Gemälde fertigen und machte aus Sankt Petersburg eine der prächtigsten und beeindruckendsten Hauptstädte Europas. Trotz ihrer politischen und militärischen Erfolge sind der Nachwelt vor allem Katharinas Affären mit unzähligen Offizieren, Politikern und Künstlern im Gedächtnis geblieben. Katharina starb im Alter von 67 Jahren und war damit die älteste Regentin der Romanow-Linie.
Diplomatie
Der Basis Beziehungswert beträgt beim Erstkontakt +1
Aktion | Auswirkung | Maximal |
---|---|---|
gemeinsamer Krieg | +1 | +2 |
bevorzugte Staatsform | +1 | +3 |
gleiche Religion | +1 | +5 |
andere Religion | -2 | |
nahe Kulturgrenzen | -4 | |
niedriger/höherer Rangunterschied | -2 / 0 |
Handel
Katharina ist bereit ab folgenden Stufen einen Handel einzugehen:
Art des Handels | benötigte Stufe |
---|---|
Technologiehandel | keins |
strategische Ressourcen | vorsichtig |
Bonusressourcen | verärgert |
Gesundheitsressourcen | wütend |
Landkarten | zufrieden |
offene Grenzen | wütend |
erklärt Mensch den Krieg | zufrieden |
erklärt X den Krieg | vorsichtig |
Stoppt Handel mit Mensch | freundlich |
Stoppt Handel mit X | verärgert |
übernimmt Staatsform | verärgert |
konvertiert zu Religion | vorsichtig |
Verteidigungsbündnis | vorsichtig |
wird Vasall | verärgert |
Peter
Peter der Große | ||
Eigenschaften | ||
---|---|---|
Merkmale: Expansiv und Philosophisch | ||
bev. Staatsform: Bürokratie | ||
bev. Religion: Christentum | ||
Schwerpunkte | ||
Allgemein: Forschung, Wachstum | ||
baut Wunder: oft | ||
baut Einheiten: oft | ||
Aggressivität: hoch | ||
Spionage: hoch | ||
Handel: willig | ||
Stadtvernichtung: nie | ||
Nicht gesprächsbereit: mittel | ||
Diplomatiebildschirm | ||
Peter der Große im 3D-Diplomatiebildschirm | ||
Grundspiel |
- Zar von Russland
- Lebte: 1672-1725
Peter wurde als vierter Sohn Zar Alexeis I. geboren. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1682 herrschten Peter und sein älterer Bruder Iwan V. (bis zu dessen Tod 1696) gemeinsam über das Land. Die Regierungsgeschäfte leitete zunächst Peters Schwester Sophia Alexeevna. Peter war ein schwieriges Kind, das religiöse und politische Zeremonien verachtete und dem Alkohol zusprach. Als 17-jähriger ließ er seine Schwester als angebliche Verräterin verhaften und in ein Kloster verbannen, in dem sie den Rest ihres Lebens verbringen sollte. Peter war nun der uneingeschränkte Herrscher Russlands. Peter interessierte sich vor allem für Trinkgelage, politischen Intrigen und das Militär. 1695 ordnete er den Angriff auf die Türkei an. Während des Feldzuges diente Peter (sehr zur Überraschung seiner Generäle) als einfacher Artillerist. Ein Jahr später eroberte die russische Armee den Hafen von Azov. Einige Jahre später begab sich Peter auf eine Reise durch ganz Europa. Er reiste 16 Monate lang inkognito durch Deutschland, Holland, England und Österreich und arbeitete angeblich sogar auf englischen und holländischen Schiffswerften. Nach seiner Rückkehr leitete Peter verschiedene Reformen nach westlichem Vorbild ein, um Russland zu modernisieren. Peter blieb zeitlebens ein Tyrann, dessen Scherze oft an Folter grenzten. Während eines Staatsbanketts soll er einem Freund, der Essig verabscheute, Essig in die Nase gegossen haben, bis diese zu bluten begann. Gäste und ausländischen Diplomaten zwang Peter oft, bis zur Bewusstlosigkeit zu trinken. Im Großen Nordischen Krieg ab 1700 konnte Peter die Schweden unter ihrem jungen König Karl XII. nach anfänglichen Rückschlägen schließlich zurückdrängen. Als die Schweden die russische Artillerie überraschten und gefangen nahmen, ließ Peter aus Kirchenglocken neue Kanonen gießen. Um den Krieg finanzieren zu können, konfiszierte Peter Kirchenschätze. In der Schlacht bei Poltawa konnten die russischen Truppen die Schweden am 8. Juli 1709 schließlich vernichtend schlagen. Peters Privatleben verlief weniger erfolgreich. 1698 war seine erste Frau in einen Komplott gegen Peter verstrickt. Dieser ließ sich daraufhin scheiden und verbannte seine Frau in ein Kloster. 1712 heiratete er seine Geliebte Martha Skavronsky, die ihm vier Kinder schenkte. 1718 bezichtigte Peter seinen ältesten Sohn Alexei der Verschwörung, ließ ihn gefangen nehmen und zu Tode foltern. Nach seinem Tod wurde Peter in der Peter und Paul Kathedrale in Sankt Petersburg (das Peter im Jahr 1703 gegründet hatte) begraben.
Diplomatie
Der Basis Beziehungswert beträgt beim Erstkontakt 0
Aktion | Auswirkung | Maximal |
---|---|---|
gemeinsamer Krieg | +1 | +2 |
bevorzugte Staatsform | +1 | +2 |
gleiche Religion | +1 | +4 |
andere Religion | -1 | |
nahe Kulturgrenzen | -3 | |
niedriger/höherer Rangunterschied | -2 / +2 |
Handel
Peter ist bereit ab folgenden Stufen einen Handel einzugehen:
Art des Handels | benötigte Stufe |
---|---|
Technologiehandel | wütend |
strategische Ressourcen | vorsichtig |
Bonusressourcen | wütend |
Gesundheitsressourcen | verärgert |
Landkarten | verärgert |
offene Grenzen | verärgert |
erklärt Mensch den Krieg | verärgert |
erklärt X den Krieg | zufrieden |
Stoppt Handel mit Mensch | vorsichtig |
Stoppt Handel mit X | vorsichtig |
übernimmt Staatsform | vorsichtig |
konvertiert zu Religion | vorsichtig |
Verteidigungsbündnis | zufrieden |
wird Vasall | zufrieden |
Stalin
Stalin | ||
Eigenschaften | ||
---|---|---|
Merkmale: Aggressiv und Industriell | ||
bev. Staatsform: Staatseigentum | ||
bev. Religion: keine | ||
Schwerpunkte | ||
Allgemein: Militär, Produktion | ||
baut Wunder: oft | ||
baut Einheiten: oft | ||
Aggressivität: hoch | ||
Spionage: extrem | ||
Handel: abgeneigt | ||
Stadtvernichtung: manchmal | ||
Nicht gesprächsbereit: mittel | ||
Diplomatiebildschirm | ||
Stalin im 3D-Diplomatiebildschirm | ||
- Generalsekretärs der Kommunistischen Partei der UDSSR
- Lebte: 1878 - 1953
Sein Geburtsname lautete Jossif Wissarionowitsch Dschughaschwili, die ganze Welt kennt ihn jedoch unter dem einfachen Namen Stalin (Russisch für "der Stählerne"). Josef Stalin wurde 1878 in eine arme georgische Familie hineingeboren. Sein Vater, ein Schuhmacher, schlug seine Frau und seinen kleinen Sohn häufig. Als Stalin im Alter von acht Jahren in die Kirchenschule von Gori kam, wo der Unterricht auf Russisch abgehalten wurde, machten sich seine Mitschüler über seinen georgischen Akzent lustig und hänselten ihn. Dennoch schloss er die Schule mit 14 Jahren als Klassenbester ab und wechselte anschließend zum Priesterseminar in Tiflis. Stalin hatte zwar keinerlei Interesse am Priestertum, aber das Priesterseminar zählte zu den wenigen bedeutenden höheren Schulen, die in Georgien von dem repressiven Zarenregime zugelassen waren. Hier kam Stalin auch erstmals in Kontakt mit der revolutionären Sozialistenbewegung Russlands. 1899 wurde er wegen seiner radikalen Gesinnung vom Priesterseminar ausgeschlossen. Im darauf folgenden Jahrzehnt arbeitete Stalin im politischen Untergrund in der Kaukasus-Region und wurde dafür mehrfach verhaftet und nach Sibierien verbannt. Nachdem er im Laufe der Jahre immer weiter in den Rängen der sozialistischen Organisationen aufgestiegen war, erhielt er im Jahr 1912 einen Posten im Zentralkomitee der Bolschewiki-Partei. Später arbeitete er auch als Redakteur der "Prawda" (Russisch für "die Wahrheit"), der wichtigsten kommunistischen Tageszeitung, wodurch er zusehends an Einfluss gewann. In der Revolution der Bolschewiki von 1917 spielte Stalin eine eher untergeordnete Rolle. Gemeinsam mit den anderen Redakteuren der Prawda hatte er zunächst die Übergangsregierung unter Kerenski unterstützt und weigerte sich sogar, Lenins Aufrufe zum Sturz der provisorischen Regierung zu veröffentlichen. (Später behauptete Stalin fälschlicherweise, dass er dem zentralen Parteigremium angehört habe, das die Oktoberrevolution gesteuert hatte.) Während des russischen Bürgerkrieges diente Stalin an verschiedenen Fronten als Militärkommandant, allerdings scheint er, was seine militärischen Ambitionen angeht, lediglich mittelmäßige Qualitäten gehabt zu haben - seine Zeit sollte erst nach der Beendigung dieses Konflikts kommen. 1922 sicherte Stalin sich den Posten des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei, den sonst niemand wirklich haben wollte. Stalin hatte jedoch das Machtpotenzial erkannt, das dieser Posten mit sich brachte, denn dadurch hatter er die Kontrolle über die Postenvergabe in der Partei. Im Laufe der Zeit versammelte Stalin eine Gruppe unumstößlich loyaler Gefolgsleute um sich und wurde schließlich zu einem der mächtigsten Männer in der Partei. Nach dem Tod Lenins im Jahr 1924 setzte sich Stalin gemeinsam mit Kamenew und Sinowjew innerhalb der Partei an die Machtspitze und bootete auf diese Weise seinen Gegner Trotzki aus, der ebenfalls ein ernst zu nehmender Anwärter auf die Machthaberschaft in der UDSSR war. 1928 wurde Trotzki aus Russland ausgewiesen und später - mutmaßlich auf Stalins Befehl - ermordet. Danach wandte sich Stalin seinen früheren Weggefährten Kamenew und Sinowjew zu und entmachtete auch diese. Anfang 1930 hatte sich Stalin so die uneingeschränkte Alleinherrschaft nicht nur über die Kommunistische Partei, sondern auch über die gesamte Sowjetunion gesichert. Da nun alle Widersacher aus dem Weg geräumt waren, konnte Stalin mit der grundlegenden Umstrukturierung Russlands beginnen. Bis zum 1. Weltkrieg war Russland von einer eher landwirtschaftlich orientierten Gesellschaft geprägt gewesen, doch Stalin war entschlossen, sein Land in eine führende Industrienation zu verwandeln. 1928 installierte er den 5-Jahres-Plan, der die schnelle Durchsetzung der Industrialisierung in Russland um jeden Preis vorsah. Um die Macht der vermögenden unabhängigen Bauern (der so genannten "Kulaken") im Land einzuschränken, setzte Stalin im Rahmen der von ihm angeordneten Zwangskollektivierung die Verstaatlichung privater landwirtschaftlicher Betriebe durch. Diese Maßnahme sollte jedoch katastrophale Folgen haben: Die landwirtschaftliche Produktion sank rapide ab und die Bauern leisteten erheblichen Widerstand (der von der Roten Armee unerbittlich niedergeschlagen wurde). Trotz der Nahrungsmittelknappheit verkaufte Stalin die Ernteerträge der UDSSR ins Ausland, um mit den so erwirtschafteten Devisen die Industrialisierung weiter vorantreiben zu können. Um dies zu erreichen, nahm er sogar bewusst eine weitreichende Hungersnot in Kauf, der geschätzte 10 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Aus Angst vor einer militärischen Verschwörung ordnete Stalin 1936 die "Große Säuberung" an, die einer Hexenjagd gleichkam. Viele der alten kommunistischen Führer wurden in bizarren Schauprozessen, in denen sie völlig abstruse Straftaten gestanden, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Gleichzeitig wurde die Rote Armee ihres Offizierscorps entledigt. Auf diese Weise fanden Millionen unschuldiger Menschen völlig ohne jeden Grund den Tod oder wurden nach Siberien verbannt. Stalins Paranoia hatte bereits unzählige Menschenleben gekostet, bevor sie erst richtig ausbrach. Unter Stalin herrschten in der Sowjetunion unnachgiebig autoritäre Verhältnisse, aber das Ziel der Industrialisierung wurde dennoch erreicht: Auf dem Gebiet der Wissenschaft wurden bemerkenswerte Fortschritte erzielt und die Bereitstellung bestimmter staatlicher Dienste - einschließlich Schulbildung und Wohnungsbeschaffung - eröffnete vielen Millionen ehemaligen Bauern neue Perspektiven (wenngleich der Lebensstandard im Vergleich zu westlichen Ländern extrem niedrig blieb). Das Recht auf freie Meinungsäußerung existierte allerdings nicht und auch die Ausübung jeglicher Religion wurde verboten. In den 30er Jahren gelangte Stalin immer mehr zu der Überzeugung, dass Deutschland unter seinem Diktator eine enorme Bedrohung für die Sowjetunion darstellte. Er versuchte, Verteidigungsbündnisse und Allianzen mit England und Frankreich einzugehen, wurde aber von beiden Landesregierungen offen zurückgewiesen. In der Hoffnung, einen Aufschub des aus seiner Sicht unausweichlichen Konflikts zwischen der UDSSR und Deutschland erwirken zu können, damit seine Nation sich für diesen Fall rüsten konnte, ging Stalin einen "Faustischen Pakt" mit dem deutschen Diktator ein, der die Aufteilung der osteuropäischen Länder zwischen den beiden Mächten vorsah. Im September 1939 marschierten die Deutschen in Polen ein und drei Wochen später griff auch die Sowjetunion in den Konflikt ein, um sich die Osthälfte des Landes zu sichern. Stalin hoffte, durch diese Aktion die Dankbarkeit des deutschen Diktators (wenn nicht gar Freundschaft) zu erwerben und einen Angriff der Deutschen gegen die UDSSR hinauszögern zu können. Aber wie so viele andere Regenten hatte auch Stalin den deutschen Diktator völlig falsch eingeschätzt: Trotz der Tatsache, dass die deutschen Soldaten in rasantem Tempo an den Grenzen zusammengezogen wurden, kam die massive Invasion des deutschen Diktators im Juni 1941 für Stalin vollkommen überraschend. Tatsächlich ging Stalin in den ersten Tagen des Einmarschs sogar überzeugt davon aus, dass es sich um einen Fehler handeln müsse und weigerte sich, seinen Truppen den Befehl zum Gegenangriff zu erteilen - aus Angst, dass er den deutschen Diktator damit provozieren könne! Wegen dieses schwer wiegenden Fehlers erlitten die Sowjets in den ersten Wochen enorme Verluste. Da Stalin aufgrund seiner Fehleinschätzung zunächst vollkommen untätig blieb, ist es allein der enormen Größe Russlands zu verdanken, dass die Deutschen keinen schnellen Sieg davontragen konnten. Im Dezember 1941 rettete der Wintereinbruch - Russlands ältester und zuverlässigster Verbündeter - die Stadt Moskau vor der Einnahme durch die Deutschen. Mittlerweile hatte Stalin seine Selbstbeherrschung wiedergefunden und führte die Sowjetunion nun in einen bitteren und grauenvollen Krieg gegen Deutschland, der auf beiden Seiten zahllose Opfer fordern sollte. Die von Stalin veranlasste Verlegung der Schwerindustrie nach Osten in den Ural in Kombination mit der unglaublichen Größe und den schier zahllosen Arbeitskräften der Sowjetunion - unterstützt von schweren Kämpfen der Briten und Amerikaner im Westen - führte schließlich im Jahr 1945 mit dem triumphalen Einzug der sowjetischen Truppen nach Berlin zum Sieg. Am Ende dieses Konflikts stand jedoch eine niederschmetternde Bilanz: Geschätzte 10 Millionen russische Soldaten und 20 Millionen Zivilisten waren den Kämpfen zum Opfer gefallen. Gegen Kriegsende hatte die Rote Armee Osteuropa überrannt und da er nun einmal dort war, sah Stalin auch keine Veranlassung, wieder zu gehen. Trotz seines während der Kriegsverhandlungen mit den Amerikanern und den Briten gegebenen Versprechens, freie Wahlen zuzulassen, hatte Stalin niemals vorgehabt, es auch einzuhalten und installierte stattdessen in der gesamten Region kommunistische Marionetten-Regierungen. Lediglich Titos Regierung in Jugoslawien konnte sich erfolgreich aus Stalins Blockstaaten lösen, die übrigen Länder Osteuropas verblieben dagegen in den folgenden drei Jahrzehnten unter der repressiven Herrschaft der Sowjetunion. Trotz der unbehaglichen Zusammenarbeit während des vergangenen Krieges blieb die UDSSR den ehemaligen westlichen Alliierten gegenüber feindlich gesonnen. Die Unterstützung, die Stalin den kommunistischen Chinesen gewährte, und seine Blockade Westberlins im Jahr 1948 gehörten zu den auslösenden Faktoren für den Kalten Krieg - eine schmerzliche Periode der waffenlosen Kriegsführung sowie stetiger Atomwaffenaufrüstung, die 50 düstere Jahre andauern sollte. Während seiner Regierungszeit förderte Stalin die Entwicklung eines kriecherischen Personenkults, durch den er kaum weniger als ein Gott verehrt wurde. Als er schließlich im Jahr 1953 starb, breitete sich eine enorme Welle der Trauer in der Sowjetunion aus. Später, nachdem Chruschtschow das ganze Ausmaß von Stalins Verbrechen in seiner so genannten Geheimrede von 1956 offenbart hatte, sank sein Ansehen in der Öffentlichkeit ganz erheblich. Insgesamt muss man sagen, dass es Stalin gelungen ist, den rückständigen Bauernstaat der Zaren in eine moderne Weltmacht zu verwandeln. Auch hat sich kein anderes Land mehr um die Niederschlagung Deutschlands verdient gemacht als die Sowjetunion. Dennoch dürfen auch die wahrhaft grausamen und barbarischen Methoden, die dazu geführt haben, nie in Vergessenheit geraten und so wird Stalin immer eine kontroverse historische Persönlichkeit bleiben.
Diplomatie
Der Basis Beziehungswert beträgt beim Erstkontakt -1
Aktion | Auswirkung | Maximal |
---|---|---|
gemeinsamer Krieg | +1 | +3 |
bevorzugte Staatsform | +1 | +6 |
gleiche Religion | +1 | +2 |
andere Religion | 0 | |
nahe Kulturgrenzen | -2 | |
niedriger/höherer Rangunterschied | -3 / 0 |
Handel
Stalin ist bereit ab folgenden Stufen einen Handel einzugehen:
Art des Handels | benötigte Stufe |
---|---|
Technologiehandel | vorsichtig |
strategische Ressourcen | vorsichtig |
Bonusressourcen | verärgert |
Gesundheitsressourcen | wütend |
Landkarten | zufrieden |
offene Grenzen | wütend |
erklärt Mensch den Krieg | vorsichtig |
erklärt X den Krieg | zufrieden |
Stoppt Handel mit Mensch | verärgert |
Stoppt Handel mit X | vorsichtig |
übernimmt Staatsform | zufrieden |
konvertiert zu Religion | verärgert |
Verteidigungsbündnis | zufrieden |
wird Vasall | vorsichtig |
ab Grundspiel:
Ägypten|
Amerika|
Arabien|
Azteken|
China|
Deutsches Reich|
England|
Frankreich|
Griechenland|
Indien|
Inka|
Japan|
Mali|
Mongolen|
Persien|
Rom|
Russland|
Spanien
ab Warlords:
Karthago|
Keltenreich|
Korea|
Osmanien|
Wikinger|
Zulu
ab Beyond The Sword:
Äthiopisches Reich|
Babylon|
Byzanz|
Heiliges Römisches Reich|
Holland|
Indianer|
Khmer|
Mayareich|
Portugal|
Sumerien